Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

dream on...

Silber - Das zweite Buch der Träume - Kerstin Gier

Silber - Das zweite Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Genauso spannend wie im ersten Teil startet man in das zweite Buch der Träume. Geradeso ist Liv vor Anabel Scott mit dem Leben davon gekommen und schon sieht sie sich mit neuen Problemen konfrontiert. Zwar steckt jetzt eines ihrer Probleme in der psychiatrischen Anstalt, doch dieser Teil beschäftigt sich dafür intensiver mit der Beziehung der Protagonistin mit Henry Harper und wie schwierig zwischenmenschlicher Kontakt doch sein kann. Erneut fantastisch beschrieben und sowohl mit einem romantischen wie auch reellen Auge durchleuchtet, gepaart mit Livs doch teils schon witziger, theatralischer Ader vielleicht nicht immer absolut nachvollziehbar, aber das musste es ja dann schlussendlich auch gar nicht sein. Leider war ich dann aber doch ab und an von dem ein oder anderen Protagonisten etwas genervt, was sich aber zum Glück recht schnell wieder gelegt hat und es meistens bei einem Augenverdrehen geblieben ist. Mehr verwundert als überrascht hat mich aber die Tatsache, dass sich die Personen (v.a. natürlich Liv) natürlich auch mal streiten oder Meinungsverschiedenheiten haben, aber der erwartete große Knall blieb bisher jedes Mal aus. Was für den Protagonisten doch immer recht glimpflich abläuft war also für mich als Leser dann teilweise doch recht verwirrend. Wobei, wenn ich so darüber nachdenke hat eigentlich niemand einen herausstechenden, besonders aufbrausenden Charakter - außer das Bocker. Zickig und mitunter gemein, aber niemand sonst hat einen wirklich cholerischen Ansatz. 
Die Traumsequenzen haben mir sehr gut gefallen. Jaguar oder Leopard? Oder doch lieber ein Lufthauch? Kann man in seinen Träumen, oder in den Träumen anderer, fremdgehen? Und dann ist da ja noch plötzlich Senator Nord, der nicht nur einen besonders merkwürdigen Namen sondern ein noch merkwürdigeres Verhalten an den Tag legt. Livs Entdeckungen und auch ihre persönlichen Entwicklung empfand ich als richtig gut gelungen.   
Das Cover mag ich auch wieder sehr gerne, wenn auch nicht so sehr wie das des ersten Buches dafür wirkt es aber weniger hektisch. Zum Inhalt passt es alle mal. 
Für alle, die bereits das erste Buch gemocht haben, eine meiner Meinung nach gelungene Fortsetzung die nur minimal an Spannung eingebüßt hat. Also schnell aufschlagen. Dream on.