Rezension

Drei Königinnen und eine Welt voller Geister

Die Geisterkönigin - Sarah Beth Durst

Die Geisterkönigin
von Sarah Beth Durst

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ende 2017 kürte ich Die Blutkönigin als mein damaliges Jahreshighlight. Nun, gut zwei Jahre später halte ich das Finale der Trilogie in der Hand. Doch konnte mich der Abschlussband überzeugen?

Von Aratay nach Semo
Der Einstieg in das Buch und die Welt von Rhentia viel mir wieder sehr leicht, trotz des Abstandes von gut einem Jahr, als ich den Vorgänger las. Derselbe endete ja ziemlich dramatisch mit der gescheiterten Invasion. Doch viel Zeit zum Erholen bleibt den beiden Königinnen von Aratay nicht, denn Merecot plant schon ihren neuen Schachzug.
Durch diesen verlagert sich die Handlung über eine weite Strecke des Buches nach Semo was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Das Land bildet einen starken Kontrast zu den Wälder Aratays und es machte mir Spaß dieses Land zu entdecken. Was noch besser war, waren die Einblicke in Merecots Gefühl- und Gedankenwelt. Sie wurde als Person greifbarer und ihre Beweggründe verständlicher, das fand ich sehr gut

Auch mit der Handlung war ich größtenteils sehr zufrieden. Insbesondere die zweite Hälfte fand ich sehr spannend. Dennoch haben mir im Gegensatz um ersten Band ein paar "Wow-Momente" und Überraschungen gefehlt. Die Handlung ist an sich schlüssig und schließt die Reihe rund ab, aber es fehlten eben die großen Überraschungen, um sich wirklich packend zu machen. So war es spannend aber nicht unbedingt mitreißend.

Helikoptermutter Naelin
Wäre das alle Punkte gewesen, hätte ich noch 5/6 Punkte ergeben. Einen ganzen Punkt muss ich jedoch für Naelin abziehen. Schon im zweiten Teil ging mir ihr Helikopter verhalten auf die Nerven. In diesem Band ist es noch schlimmer. Jeder Gedanke kreist um ihre Kinder und ich hatte wirklich genug davon zu lesen, welches Kuscheltier das eine und welchen Pudding der Andere mag. Dazu kommt ihr völlig kopfloses und rücksichtsloses verhalten, als die Beiden verschwinden. Naelin ist willentlich bereit hunderte von Menschen dem Tod zu überlassen nur um die Beiden zu retten. Keine Reue, keine Vernunft. Ertragbar war das Ganze nur, da sie in diesem Band deutlich weniger Parts hatte, als beim Vorgänger.

Fazit:
Das Finale der Renthia Trilogie kann nicht an den Erfolg und den Ideenreichtum des ersten Bandes anschließen, was vor allem an Naelins kopflosem Verhalten liegt. Dennoch schließt er die Reihe rund ab und die anderen Charakteren haben mir umso besser gefallen. Jeder Fan der Reihe sollte sich auf alle Fälle selbst ein Bild von dem Buch machen.