Rezension

Drei Leben für Anna

Ich bin dann mal ganz anders - Jennifer Schreiner

Ich bin dann mal ganz anders
von Jennifer Schreiner

Bewertet mit 3.5 Sternen

In Annas Leben läuft gerade nicht alles rund, sie wohnt noch bei ihrer Mutter, studiert immer noch und wird ständig von ihrer Mutter zu Verkupplungsaktionen geschleppt. Anna ist genervt davon und beschließt auszuziehen. Gleichzeitig beschließt sie mehr aus ihrem Leben zu machen und erfindet zwei weitere Versionen von ihr, die beruflich oder privat erfolgreicher als sie sind. Zunächst scheint alles gut zu gehen, Anna findet eine schöne WG, in der sie sich wohl fühlt, einen Job und tolle neue Freunde in der WG. Gemeinsam mit diesen geht sie das Projekt mehrere Leben für Anna an. Mit ihrer Unterstützung schafft es Anna die eine oder andere Situation zu meistern, doch als ihre Leben beginnen sich miteinander zu vermischen wird es eng für die chaotische Anna.

Inhalt:

Die Geschichte, die dieses Buch erzählt, hat mir gut gefallen, denn es ist mal etwas anderes. Es geht nicht um eine reine Liebesgeschichte, obwohl es natürlich auch die am Rande gibt, aber dennoch geht es hier mehr darum, dass Anna ihr Leben ändern möchte. Dass sie dies versucht, in dem sie beschließt drei Leben zu haben, finde ich ganz witzig. Allerdings finde ich, dass man mehr aus dem Buch hätte machen können. Es passiert zwar einige Katastrophen, aber jedes Mal scheint Anna heil aus der Sache wieder heraus zu kommen. Auch passieren viele Dinge, die eher unwahrscheinlich sind, was mir nicht ganz so gut gefallen hat. Die Geschichte ist also leider an einigen Stellen relativ unrealistisch.

Schreibstil und Aufbau:

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig und hat mich während des Lesens sehr gut unterhalten. Anna manövriert sich immer wieder in unglückliche Situationen herein, was mir an der einen oder anderen Stelle ein schmunzeln entlockt hat. Außerdem finde ich, dass die Autorin sehr lebendig erzählt. Ich konnte mir das Geschehen sehr gut bildlich vorstellen und richtig in die Geschichte abtauchen. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass der Text in Kapitel unterteilt ist, die wiederum durch ein kleines Herzchensymbol in kleinere Abschnitt unterteilt sind. Ich finde solche kleine Abschnitte beim Lesen sehr angenehm, da ich das Buch so zu fast jedem Zeitpunkt aus der Hand legen kann und beim anschließenden Weiterlesen die Stelle, an der ich das Buch unterbrochen habe, sehr gut wiederfinden kann. Außerdem komme ich so schneller wieder in die Geschichte herein, als wenn man einen Abschnitt mitten drin unterbrechen muss.

Charaktere:

Die Protagonistin Anna habe ich im Laufe des Buches sehr lieb gewonnen. Sie ist eine sympathische junge Frau, die von den Verkupplungsaktionen ihrer Mutter genervt ist und versucht ihren Fängen zu entfliehen. Sie ist bis auf ihre chaotische Art relativ normal, was es einfach macht sich mit ihr zu identifizieren. Allerdings hat sie dann doch einige Einfälle gehabt, die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. Auch andere Figuren in diesem Buch sind für meinen Geschmack etwas zu naiv, wenn sie beispielsweise nicht merken, wenn sie ein und dieselbe Person mir zwei verschiedenen Haarfarben vor sich stehen haben.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches hat mir bereits auf den ersten Blick sehr gut gefallen. Ich finde es ist mal was ganz anderes, als andere Buchcover, da hier überhaupt kein Bild oder etwas ähnliches dargestellt ist, sondern lediglich Text in verschiedenen Schriftarten. Durch diese eher unkonventionelle Gestaltung ist mir das Cover sofort aufgefallen. Auch der Klappentext des Buches gefällt mir. Er hätte vielleicht etwas kürzer ausfallen dürfen, da er für meinen Geschmack doch sehr lang ist, aber dennoch gibt er den Inhalt des Buches gut wieder und macht den Leser neugierig auf den Rest des Buches.

Fazit:

Obwohl ich die Idee des Buches wirklich gut finde und mir auch der Schreibstil gut gefallen hat, gebe ich dem Buch nur 3,5 Sterne, da ich die Umsetzung nicht ganz gelungen finde. Aus meiner Sicht ist die Geschichte nicht immer realistisch und auch einige Personen sind für meinen Geschmack etwas zu naiv.