Rezension

DREI SCHRITTE ZU DIR – TASCHENTUCHALARM, TIEFGRÜNDIGE, EMOTIONSGELADENE, FESSELNDE GESCHICHTE

Drei Schritte zu dir
von Rachael Lippincott Mikki Daughtry Tobias Iaconis

Bewertet mit 5 Sternen

Drei Schritte zu dir von Rachael Lippincott
 
KLAPPENTEXT - »Ich habe die Bedeutung von menschlicher Berührung nie verstanden...bis ich sie nicht haben konnte.«
Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allem und jedem fernhalten, um ihr ohnehin schwaches Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme.
Will ist ganz anders – er lässt sich nicht unterkriegen und ist bereit, auf volles Risiko zu gehen. Sobald er 18 ist, wird er dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.
Vor allem aber ist Will jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen ihnen wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so tödlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?
 
AUTOR - Rachael Lippincott wurde in Philadelphia geboren und wuchs in Pennsylvania auf. Sie absolvierte einen BA Studiengang in English Writing an der University of Pittsburgh. Zurzeit lebt sie in Pittsburgh, Pennsylvania, wo sie ihre Zeit zwischen dem Schreiben und dem Betrieb eines Foodtrucks aufsplittet.
 
COVER – Das Cover ist in Blautönen gehalten. Der Hintergrund wirkt wie ein Himmel bei Nacht, welcher vereinzelt von Sterne verziert wird. Hauptaugenmerk liegt auf einer Blumenranke, die in Form einer Lunge gestaltet wurde, was perfekt zur Thematik des Buches passt. Außerdem sind zwei Personen im Stil eines Scherenschnitts darauf gestaltet, welche die Protagonisten Will und Stella darstellen und, was die beiden Menschen miteinander verbindet, aber auch voneinander trennt. Die in einem leichten Roséton gehaltenen Großbuchstaben des Titels passen sich perfekt dem Rest des Covers an. 
 
SCHREIBSTIL – Der Schreibstil der Autorin ist emotional und fesselnd. Man verschlingt die Seiten gebannt, was ein angenehmes Lesen ermöglicht. Das Buch ist in der ersten Person geschrieben und wechselt zwischen den beiden Hauptprotagonisten Stella und Will. Dadurch fühlt man sich den Beiden mehr verbunden und die Geschehnisse wirken um so realistischer.
 
ZUR STORY – Vorweg möchte ich gerne noch sagen, dass ich sehnsüchtig auf dieses Buch gewartet habe, da es in meinem Bekanntenkreis diese Krankheit gibt. Der siebenjährige Sohn meiner besten Freundin leidet ebenfalls unter Mukoviszidose. Seit Jahren ist er an die Medikamente, Arztbesuche und dem Inhalieren und Physiotherapien gebunden. Natürlich ist sie bei Weitem noch nicht so aggressiv wie bei Will, dennoch fühlt man sich der Geschichte verbunden und hofft, dass der kleine Mann noch viele Jahre er selbst sein kann.
 
Will und Stella können unterschiedlicher nicht sein. Eigentlich sind sie ganz normale Teenager, doch ist in ihrer beider Leben nichts normal. Sie leiden beide an Mukoviszidose. Während Stella sich penibel an Therapiepläne etc. hält, scheißt Will auf Regeln.
 
Stellas Leben ist im stetigen Wechsel: Zum einen gibt es die Phasen, bei welchen sie als normales Mädchen die Schulbank drückt und ihr Leben lebt, wenn auch nach einem strengen Plan. Dann gibt es aber auch wieder die Zeit, wo sie in ihrem zweiten Wohnsitz, dem Krankenhaus, ihre Tage verbringt. Immer dabei die Zeichnung ihrer älteren Schwester Abby, welche das Cover des Buches ziert. Diese hängt sie immer auf, sobald sie wieder das Krankenhaus bezieht.
 
Will hingegen trägt seit einer Infektion einen unheilbaren Keim in sich, der dafür gesorgt hat, dass er nicht mehr auf der Liste einer Spenderlunge steht. Ihm sind Regeln egal und er wartet regelrecht darauf, bis er 18 wird und die Klinik verlassen kann, um zu leben und um die Tage noch zu genießen, bis dies nicht mehr möglich ist. Womit jedoch keiner gerechnet hat: Stella und Will verlieben sich zum ersten Mal in ihrem Leben und kämpfen mit der Tatsache, dass es tödlich gefährlich sein kann, sich zu berühren.
 
Neben Stella und Will gibt es da noch zahlreiche Nebencharaktere, die eine große Rolle spielen, denn neben der Liebe ist auch Freundschaft ein großer Bestandteil dieses Romans. Ich habe jede Seite geliebt in diesem Buch, denn auch wenn man wusste, wie das Buch womöglich endet, war es doch vollkommen anders und schockierend traurig.
 
 
FAZIT – Taschentuchalarm!!! Dieses tiefgründige, emotionsgeladene, fesselnde Buch hat mich zu Tränen gerührt. Es ist wichtig dieses Buch zu lesen und mehr über die Krankheit zu erfahren, welche mehr und mehr in den Vordergrund rückt. Eine Geschichte die zum Nachdenken anregt. Bitte lest dieses Buch! Von mir gibt es fünf von fünf Flüstersterne.