Rezension

Drei starke Frauen

Unter den Linden 6 - Ann-Sophie Kaiser

Unter den Linden 6
von Ann-Sophie Kaiser

Bewertet mit 5 Sternen

Lise ist auf dem Weg nach Berlin, um bei Max Planck zu arbeiten. Das Schicksal führt sie mit Hedwig und Anni zusammen. Hedwig musste die Unterschrift ihres Mannes fälschen, um an der Uni studieren zu dürfen. Anni arbeitet als Dienstmädchen.

In diesem Buch werden drei Frauenschicksale um 1907 erzählt. Lise Meitner hat es wirklich gegeben. Sie war die erste deutsche Physik-Professorin. Die anderen zwei Frauen sind erfunden. Die Autorin schreibt aber in ihrem Nachwort, dass es solche Frauen damals gegeben haben. Dienstmädchen bekamen keine Bildung. Und Frauen benötigten die Unterschrift ihres Ehemannes, um studieren zu dürfen.

Die Sprache war flüssig zu lesen. In den einzelnen Kapiteln wurde immer abwechselnd aus der Perspektive von Lise, Anni und Hedwig das Geschehen geschildert. Das hat mir sehr gut gefallen. Dadurch konnte man sehr gut den einzelnen Leben der Frauen folgen und hat einen guten Einblick in das damalige Leben bekommen. Ich habe mit den Frauenschicksalen mitgelitten und mitgefiebert. Die Figur Lise Meitner hat mir sehr gefallen. Ich fand es sehr interessant, einiges über ihr Leben und ihre Arbeit zu erfahren. Sehr interessant fand ich das Nachwort der Autorin, wo sie erklärt, was Fiktion und Realität in dem Buch ist.
 
Ein toller historischer Roman über Emanzipation, Gleichberechtigung und das Recht auf Bildung der Frauen vor dem ersten Weltkrieg in Deutschland.