Rezension

Drei Tage mit Holden Caulfield

Der Fänger im Roggen
von Jerome David Salinger

Bewertet mit 4 Sternen

"Der Fänger im Roggen" ist eine Geschichte, das wir aus der Ich-Perpektive des Protagonisten Holden Caulfield erleben. Wir begleiten dessen Leben und Gedanken drei Tage lang, in der Zeit vor Weihnachten, in der er von seiner vierten Schule fliegt. Grund scheint hier aber nicht seine Intelligenz zu sein, sondern eher sein Verhalten und seine Verweigerung, sich sonderlich anzustrengen. Da seine Eltern davon noch nichts wissen (der Brief muss erst ankommen), beschließt er, einfach abzuhauen. So erleben wir drei Tage im Leben des Jugendlichen und was ihm widerfährt.

Die Sprache ist salopp und Holden flucht gerne, benutzt gerne Wörter wie "piefig" und "verdammt". Vermutlich die passende Jugendsprache der 50er Jahre.

Besonders berührend finde ich die Verbindung zwischen Holden und seiner Schwester, hier ist dem Autor eine besondere Tiefe in der Geschichte gelungen, ebenso beim Zusammentreffen mit den beiden Nonnen.

Ich wusste vorher nicht viel über diese Geschichte, ich wusste lediglich, dass er als Klassiker unter anderem auch zur Schullektüre gehört. Es gibt viele Interpretationsmöglichkeiten, wie ich mittlerweile erfahren habe. Dazu muss ich sagen, ich habe es schlicht und einfach genossen, drei Tage lang die Gedanken mit Holden zu teilen und ihn in auf dieser kurzen "Reise" zu begleiten. Die Entwicklung seiner Gedanken und seiner Einstellung war interessant zu verfolgen, ebenso seine Kritik gegenüber Erwachsenen, armen und reichen Leuten oder auch seines Bruders und das machte diese Lektüre sehr kurzweilig.