Rezension

Drei Wünsche und viele Fragezeichen

Das Leben der Wünsche - Thomas Glavinic

Das Leben der Wünsche
von Thomas Glavinic

Bewertet mit 3 Sternen

Ich bin bekennender Hanser-Fan - das gebe ich gerne zu, aber dieses Buch ließ mich etwas verstört und irritiert zurück, was die mögliche Intention des Autors angeht.

Protagonist ist der 35jährige Jonas, Werbetexter in einer chaotischen und charakterlosen Agentur, Ehemann Helens, Vater zweier Kinder, Geliebter Maries.

Die Fragwürdigkeit seines unerfüllten Lebens wird schließlich von einer seltsamen Begegnung im Park durchbrochen: Ein Mann gibt vor, ihm drei Wünsche erfüllen zu wollen. Ungläubig bis krampfhaft sucht Jonas in der Folge nach möglichen Wünschen, doch anstelle ihrer Erfüllung verstirbt plötzlich seine Frau, ...stürzt ein Flugzeug stürzt ab und seine beste Freundin muss unbedingt nochmals zum Arzt. - Und wer ist eigentlich dieser weinende Asiate?

Es ist ganz sicher nicht die Sprache oder der Erzählstil, was mich an diesem Buch störte, es sind die Details:

Einerseits faszinierend und einfallsreich [Stichwort „Portrait-Chronik“], andererseits - scheinbar - lückenhaft oder schlichtweg unaufgeklärt, summieren sich im Laufe der Lektüre die Fragezeichen im Hinterkopf.

Und somit reift und bleibt schließlich die Ungewissheit, ob man alles [Wesentliche] verstanden hat, oder ob eines der Details einen Unterschied im Gesamtkontext ausmachen könnte…