Rezension

Dritter Band der Steampunk-Trilogie

Immorality Engine - George Mann

Immorality Engine
von George Mann

Mit Begeisterung habe ich diesen 3. und letzten Teil der Trilogie um die beiden Agenten der englischen Krone, Sir Maurice Newbury und Miss Veronica Hobbes, gelesen. Wieder einmal wird man als Fan dieser Steampunk-Reihe nicht im Geringsten enttäuscht.
Newbury hat diesmal nicht nur einen bizarren Fall zu lösen, sondern kämpft indessen auch noch an anderer Front: Er ist süchtig nach Opium und Laudanum, muss sich somit also auch seinen eigenen Dämonen stellen. Seine Assistentin Veronica sorgt sich derweilen um ihre kranke Schwester, die in einem mysteriösen Institut behandelt wird und der verboten ist, Besuch zu empfangen. Führt der Leibarzt der Königin, Dr. Lucius Fabian, der diese Klinik leitet, etwas Böses im Schilde? Warum darf Veronica nicht zu ihr? Hat er etwas mit dem neusten Fall zu tun?

George Mann entführt den Leser in das nebelige London des Jahres 1902. Hier gibt es Luftschiffe, gefährliche Apparaturen, Okkultismus, schauderhafte Experimente und ein Ermittlerduo, das Seinesgleichen sucht. Veronica Hobbes hält sich nicht an die Regeln der Männerwelt, sondern ist eine Frau, die ihren Weg geht. Newbury ist ein sympathischer und äußerst kämpferischer Agent, der zeigt, dass selbst er Schwächen hat.
Mir gefällt der Schreibstil des Autors sehr: Antik und frühzeitlich weiß er den Eindruck zu vermitteln, wie es sich in einem London anfühlen würde, hätte es damals solche technischen Raffinessen bereits gegeben. George Mann driftet dabei aber nie ins Altbackene ab. Ständig ist Bewegung in der Geschichte. Sie ist gespickt mit Spannung, viel Fantasie und einer Prise Dramatik.

Wer die beiden vorherigen Teile "Affinity Bridge" und "Osiris Ritual" noch nicht kennt, sollte sie vorher unbedingt lesen, da es eine Trilogie ist und sich somit vielerlei Andeutungen und Rückblicke besser zuordnen lassen.

5 Sterne.