Rezension

Dritter Teil der Familiensaga, der unter die Haut geht

Die Hafenschwester - Als wir an die Zukunft glaubten - Melanie Metzenthin

Die Hafenschwester - Als wir an die Zukunft glaubten
von Melanie Metzenthin

Bewertet mit 5 Sternen

Authentisch, bewegend, sehr gut recherchiert

Dieser Band beginnt im Jahr 1923 und endet 1955. Der Leser begleitet Martha und ihre Familie bis hin zum beginnenden Wirtschaftswunder. Obwohl ich die zwei Vorgängerbände nicht kannte, hatte ich keine Probleme, in diese Familiensaga eintauchen zu können. Denn immer wieder gibt die Autorin Hinweise auf das vorangegangene Geschehen.

Detaillierte Beschreibungen der politischen Lager und der damit verbundenen Inflation und Arbeitslosigkeit, durch die die NDSAP an Stärke gewinnen konnte und schließlich an die Macht kam, bereichern diesen Roman.

Sehr gut sind die verschiedenen Protagonisten ausgearbeitet und ihre Charaktere bildgewaltig dargestellt.

Die Handlung empfand ich als zutiefst ergreifend, ich hatte die jeweiligen Geschehen vor meinem geistigen Auge und es spulte sich alles wie ein Film in meinem Kopf ab. Der Schreibstil ist locker und flüssig, die einzelnen Kapitel lassen sich sehr gut lesen.

Besonders möchte ich anmerken, dass die Handlung einige Personen und Ereignisse schildert, die es wirklich gegeben hat. Wunderbar hat Melanie Metzenthin es geschafft, dieses in die Handlung einzuflechten.

Mein Fazit:

Eine zeitgeschichtliche, sehr gut recherchierte Darstellung der Weimarer Republik, des dritten Reiches und des zweiten Weltkrieges bis hin zum angehenden Wirtschaftswunder.

Ein absolutes Leseerlebnis. 5 dicke Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.