Rezension

dritter Teil der Polarkreis-Krimi-Reihe

Blutbuße -

Blutbuße
von Viveca Sten

Bewertet mit 4 Sternen

für mich leider schwächer als die ersten beiden Teile; mit einigen Längen

Ostern 2021: Die Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind wurde mit einem Messer in der Copperhill Mountain Lodge in Åre brutal erstochen.
Hängt der Mord mit Charlottes geplanten Neu- und Umbau des verfallenen Hochgebirgshotels in Storlien zusammen? Oder ist es doch einfach der Racheakt eines gestressten Hotelmitarbeiters, der mit Charlotte in Streit geraten ist?
Doch dann wird auch noch ein Zimmermädchen des Copperhill Hotels ermordet.

In ihrem 3. Fall begleiten wir Hanna Ahlander zu einem brutalen Mordfall zur Osterzeit. Im Schiort Åre wimmelt es vor Touristen, und das Hotelmanagement möchte den Fall so schnell wie möglich aufgeklärt haben.
Der Schreibstil ist gewohnt flott, durch die kurzen Kapitel und den hohen Spannungsbogen fliegt man nur so durch die Seiten.
Es gibt auch Rückblenden ins Jahr 1973, wo man Charlottes Bindung zum Hochgebirgshotel nachvollziehen kann bzw. dessen Ereignisse sich bis in die Gegenwart auswirken.
Der Fall ist in sich geschlossen, nur das Privatleben der Ermittler entwickelt sich weiter.

Hanna ist wieder taff und hat eine gute Kombinationsgabe, sie verbeißt sich in den Fall und gibt nicht auf. Mir persönlich hat natürlich besonders gut ihr neuer Mitbewohner gefallen, Kater Morris. :D
Hannas Kollege Daniel Lindskog hat indessen viel privat zu stemmen, denn er investiert seine gesamte Energie (und natürlich seine Zeit) in den Mordfall, wodurch sein Privatleben mal wieder zu kurz kommt.

Die Auflösung war aufgrund einiger Verdächtiger und falscher Spuren überraschend, aber auch authentisch. Auch die Einbindung von politischen Skandalen und Korruption treffen den Zahn der Zeit.
Nicht so gut haben mir diesmal die Wiederholungen und Längen gefallen. Und auch die Verhandlung zur Geiselnahme am Schluss war mir zu langatmig und zu zäh. Da hätte man insgesamt gut was einkürzen können.

Schön war wieder, dass die Gegend um Åre und die schneebedeckte Landschaft so gut dargestellt ist, dass man alles genau vor Augen hat.
Im vorderen und hinteren Buchdeckel gibt es einen Plan von Åre sowie den umliegenden Orten.

Fazit:
Ein solider Krimi mit aktuellen Themen, einer taffen Ermittlerin, dem schönen Setting Åre in Schweden und einer guten Auflösung; diesmal jedoch mit einigen Längen.