Rezension

Drogen, Lesben, Bankencrash

Das Netz
von Lilja Sigurdardóttir

Bewertet mit 2 Sternen

Das Buch "Das Netz" von Lilja Sigurdardottir ist der erste Teil einer Trilogie und erzählt von Sonja. Sonja hat eine Affäre mit Agla, ihr Mann erwischte sie dabei und hat sich nicht nur scheiden lassen, sondern auch das Sorgerecht für ihren Sohn bekommen. Nun kämpft Sonja darum, dass sie ihren Sohn wieder bei sich haben kann, muss dafür aber an Geld kommen und schmuggelt Drogen nach Island.

Erstmal das was mir an dem Buch gefallen hat: Das Cover (nicht das hier abgebildete mit rot, sondern eins mit Eisbergen). Der Schreibstil war ebenfalls gut. Das Buch hat sehr kurze Kapitel, was ich richtig klasse fand. Dadurch springt man zwar sehr oft zwischen den Geschichten von Sonja, Agla und Bragi hin und her, aber das hat mich nicht gestört.
Was mir nicht gefiel, war die gesamte Story. Der Bankencrash war - und ist vermutlich immer noch - ein sehr wichtiges Thema für die Isländer. Da ich persönlich jedoch so gar nichts mit dieser Thematik zu tun habe, fand ich die Kapitel mit Agla und dem ganzen Verhörgefasel sehr langatmig. Apropos Agla. Ihr "Ich will mit Sonja schlafen, bin aber nicht lesbisch" Getue ist sowas von nervig! Überhaupt ist diese ganze Beziehung grauenvoll und ich finde sowas anstrengend und dumm.
Sonjas Verhalten kann man, denke ich, größtenteils gut nachvollziehen, wirklich sympathisch wurde sie mir aber auch nie.

Die zwei Nachfolger werde ich nicht lesen, da es hier thematisch einfach nicht meinen Geschmack trifft.

Fazit: Ein Netz aus Lügen, Intrigen und dubiosen Machenschaften, voller abstruster Charaktere. Wer sich für Wirtschaft und Drogen und toxische Beziehung interessiert, mag hier vielleicht Gefallen finden; meins war es überhaupt nicht.