Rezension

Du bist die andere Hälfte meines Himmels...

Das Licht zwischen den Meeren
von M. L. Stedman

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Sie brachen alle Regeln und folgten ihrem Herzen. Was danach passierte, wird das Ihre brechen ...

1926, Janus Rock. Auf einer abgelegenen Insel im Westen Australiens arbeitet Tom Sherbourne als Leuchtturmwärter. Mit seiner Frau Isabel führt er ein erfülltes Leben fern einer Welt im Umbruch. Nur eines trübt ihr Glück: Ein Kind bleibt ihnen verwehrt. Bis sie eines Morgens am Strand ein Ruderboot entdecken, in dem die Leiche eines Mannes liegt – und ein neugeborenes Baby. Während Tom die Küstenwache alarmieren will, schließt Isabel das kleine Mädchen in die Arme – und für immer in ihr Herz. Gegen Toms Willen nehmen sie das Kind als ihr eigenes an und nennen es Lucy. Zwei Jahre später kehren sie aufs Festland zurück – und müssen erkennen, dass ihre Entscheidung das Leben eines anderen Menschen zerstört hat …

Meine Meinung:

Die Geschichte, Personen und auch die Insel Janus Rock samt ihrem Leuchtturm, nahmen mich gleich nach ein paar Seiten in ihren Bann.

Für mich persönlich ist dieses Buch eines der Jahreshighlights 2013
im Genre "Roman". Und es war wirklich ein ganz außergewöhnlicher Roman.
Sehr berührend und die Emotionen wurden ganz groß geschrieben. Aber ohne das auf die Tränendrüse gedrückt wurde - nein, der Verlauf der Geschichte konnte einen einfach nicht kalt lassen.

Von der Geschichte selbst, möchte ich gar nicht viel erzählen,
damit nichts vorweg genommen wird. Man "muss" es einfach selbst lesen und es ist gar nicht einfach, dieser tiefgründigen, berührenden Geschichte annähernd mit einer Beurteilung  überhaupt gerecht zu werden.

Die Personen und deren Charaktere waren wunderbar beschrieben, hatten Tiefgang und man konnte sich gut in sie und deren jeweiligen Situationen hinein versetzen.
Auch die Tatsache, das es in einer ganz anderen Zeit spielt (hauptsächlich 1926) stellte dank der tollen und gut recherchierten Erzählweise kein Problem da. Im Gegenteil, gerade das fand ich unheimlich interessant.

Voller Empathie konnte man also die Freude, das Leid, die Verluste oder Ängste der Protagonisten teilen.
Auch die Beschreibungen der Insel Janus Rock und des Leuchtturmes faszinierten mich und ich dachte, ich stehe direkt davor und höre das Meeresrauschen.

Die Beurteilung über "Richtig" oder "Falsch" wird während der Geschichte sehr groß geschrieben. Man konnte sich selbst ein Bild darüber machen, da man beide Seiten der Tragödie und deren Ausmaße kennenlernt. Dadurch kommt man als Leser selbst ins grübeln, ist hin- und her gerissen und überlegt vielleicht auch "Was hätte ich in dieser Situation getan?".
Wer hat Schuld, ist vielleicht ein Verbrecher? Oder doch ein Lebensretter?
Man kann die Dinge sehen wie man will, doch eines steht fest : das man ein Leben lang mit seinen Entscheidungen und dessen Konsequenzen leben muss. Oder man muss handeln, wenn die Gewissensbisse einen zu erdrücken drohen...!

Das Ende fand ich auch sehr schlüssig und hat absolut gepasst.

Fazit:

Ein wundervoller Roman voller Emotionen,
mit tollen Charakteren und
einer sehr berührenden Geschichte!
Absolute Leseempfehlung!