Rezension

Du bist mein Tod - Stalking Extreme

Du bist mein Tod - Claire Kendal

Du bist mein Tod
von Claire Kendal

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nachdem Clarissa eine Nacht mit Rafe verbracht hat, wird sie von ihm verfolgt. An die Nacht kann sie sich nicht erinnern, da sie mit
K. o.-Tropfen von Rafe gefügig gemacht wurde. Aber beweisen kann sie es nicht. Rafe lauert ihr von nun an an jeder Straßenecke auf, wartet vor ihrer Wohnung, belästigt sie mit Geschenken, Briefen, Blumen und auch mit intimen Fotos, die er während ihrer gemeinsamen Nacht gemacht hatte.
Clarissa lässt sich als Geschworene verpflichten, damit sie wenigstens im Gerichtssaal vor Rafes Gegenwart sicher ist. Der Fall, dem sie beiwohnt, macht ihr klar, dass er ihrer eigenen Situation stark ähnelt. Sie beginnt Beweise zu sammeln, um bei der Polizei nicht abgewiesen und ernst genommen zu werden. Sie dokumentiert alle Begegnungen und Vorfälle mit Rafe.
Von ihren wenigen Freunden kapselt sie sich ab, damit sie nicht in Gefahr geraten, da Rafe versucht über eine alte Freundin an Clarissa ran zu kommen. Sie isoliert sich immer mehr, alle Gedanken kreisen nur noch um Rafe und was sie gegen ihn tun kann.
Clarissa lernt während des Prozesses den Mitgeschworenen Robert und auch Annie kennen. Aber diese Kontakte versucht sie, nach einigen Äußerungen Rafes, nicht zu eng werden zu lassen, da sie Angst hat, dass Rafe ihnen etwas antun könnte. Vor allem Robert, zu dem sie sich hingezogen fühlt.
Sie findet heraus, dass Rafes ehemalige Freundin verschwunden ist. Und als sie Rafes Verhalten immer bedrohlicher empfindet, beschließt sie den Gang zur Polizei zu wagen.

"Du bist mein Tod" ist in meinen Augen kein reißerischer Thriller, was man dem Cover nach und nach dem Klappentext vermuten könnte. Ich empfand diesen Thriller auf eine leise, unheimliche und bedohliche Art ziemlich erschreckend und es kann einem eiskalte Schauer über den Rücken laufen lassen. Man taucht in Clarissas isolierte Welt ein, spürt die stärker werdende Bedrohung, die von dem Stalker Rafe ausgeht und man fragt sich, wie man selbst wohl reagieren würde.
Das Buch ist in Tagebucheintragungen von Clarissa in der Ich-Perspektive und in einer anderen Schriftart in der dritten Person unterteilt. So fällt es einem auch leicht, zwischen den Gerichtsverhandlungen und Clarissas niedergeschriebenen Erlebnissen zu unterscheiden.
Das Ende fand ich etwas abrupt, und so manche Details zu dem Verhalten einiger Akteure haben mir gefehlt, oder kann sie nicht so ganz nachvollziehen.
Aber trotzdem ein lesenswertes Buch, welches einem vor Augen führt, dass ansonsten so harmlose Taten auch im wirklichen Leben plötzlich bedrohlich und auch gefährlich werden können.