Rezension

** Du glaubst mich zu kennen? **

Pretty Girls
von Karin Slaughter

Bewertet mit 4 Sternen

Karin Slaughter ist meiner Meinung nach eine hervorragende Thriller Autorin. Ich habe alle bisher erschienenen Bücher von ihr gelesen und muss sagen, dass mir der Großteil auch immer richtig gut gefallen hat. Besonders die Thriller, die einer Serie/Reihe zugehörig sind, haben mich stets überzeugt. Nun handelt es sich bei „Pretty Girls“ um eine für sich einzelne, abgeschlossene Geschichte. Bei diesen Büchern von ihr war ich bislang häufig geteilter Meinung. Mit „Pretty Girls“ hat Karin Slaughter es wieder einmal geschafft, einen richtig guten Thriller abzuliefern. Aber nun erst einmal der Reihe nach.

 

Claire ist am Boden zerstört, als ihr Mann vor ihren Augen ermordet wird. Paul war ein erfolgreicher Geschäftsmann und immer gut zu seiner Frau. Er war es auch, der ihr Halt gab, als ihre Schwester Julia vor über 20 Jahren verschwand und bis heute nie wieder auftauchte. Als wäre der Mord nicht schon schlimm genug, macht Claire kurze Zeit nach seinem Tod einen verstörenden Fund auf seinem Computer: Videos, in denen Frauen gequält, vergewaltigt und augenscheinlich getötet werden – sogenannte Snuff-Filme. Kann es wirklich sein, dass sie sich so in ihrem Mann getäuscht hat? Claire glaubt, dass sie in einem Video eine Frau wiedererkennt, die aktuell als vermisst gilt, doch ihre Alarmglocken läuten – warum ist das FBI bei einem „gewöhnlichen Mord“ involviert? Weiß jemand von Pauls Filmen? Oder steckt sogar ein Mitarbeiter der Polizei oder des FBIs mit in der Sache?

 

Dieser Teil der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen, weil man mit Claire mitfieberte und wissen wollte, welche Geheimnisse Paul noch vor ihr hatte. Natürlich stellte man sich auch immerzu die Frage, was er wirklich mit den Filmen zu tun hatte. Man konnte förmlich nachvollziehen, wie Claire der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.

 

Doch dann gibt es eine äußerst überraschende Wendung in der Story, die mich richtig überrascht hat. Genauer möchte ich auf diesen Punkte nicht eingehen, da sonst der Überraschungs-Effekt beim Lesen fehlt. Es lässt sich jedoch eindeutig sagen, dass Claire sich auf gefährliches Terrain begibt und ehe sie sich versieht, geht es um Leben und Tod.
 

Grundsätzlich war die Idee hinter der Story nicht schlecht. Der Thriller hat mir dahingehend gut gefallen, dass es mehrmals überraschende, nicht vorhersehbare Entwicklungen gab, man als Leser wissen wollte, wie es weiter geht und dass Karin Slaughter in diesem Buch keineswegs vor Spannung und Brutalität zurück schreckte. Ehrlich gesagt, waren mir einige Passagen der Brutalität schon fast zu viel, obwohl ich damit sonst keine Probleme habe, bzw. mir auch ein wenig Nervenkitzel in dieser Hinsicht beim Lesen wünsche. Auch muss ich leicht bemängeln, dass es Phasen gab, in denen mich das Buch nicht fesselte, so dass ich recht lange für das Lesen gebraucht habe.

 

Alles in allem ein spannender Thriller mit überraschenden Wendungen, für den ich 4 von 5 möglichen Sternen vergebe.