Rezension

Du kannst deinen eigenen Südpol finden

Stille - Erling Kagge

Stille
von Erling Kagge

Bewertet mit 4 Sternen

In seinem Buch „Stille – Ein Wegweiser“ nimmt der norwegische Abenteurer Erling Kagge den Leser mit auf die Reise nach der Antwort auf die Fragen 
Was ist Stille? 
Wo ist sie 
Was macht sie heute wichtiger denn je? 

Wir leben heute in einer Welt voller Lärm. Eine Welt in der wir vor Stille flüchten, weil Stille bedeutet, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. 
In leicht verständlicher Sprache, aber dennoch philosophisch angehaucht, erzählt der Autor von seinen Expeditionen zum Nordpol, Südpol und dem Mount Everest. Er erzählt von seinen Gesprächen mit verschiedenen Autoren, Dichtern, Musikern und Philosophen und bringt so dem Leser näher, dass Stille nicht die bloße Abwesenheit von Lärm ist. 
Nein, er geht sogar soweit zu behaupten, man könne, mit einiger Übung, selbst mitten im Großstadtlärm zu seiner eigenen inneren Stille finden. 

Kagge konnte mich mit seiner Geschichte von Anfang an fesseln. Man hat beim Lesen den Eindruck, man säße mit dem Autor an einem Tisch und er würde einem seine 33 Versuche einer Antwort einfach erzählen. 
Auch wenn ich seinen Ausführungen nicht immer zu 100% folgen konnte, so habe ich mich doch oft dabei erwischt, wie ich beim Lesen bestätigend genickt habe. 

Besonders gefallen hat mir auch die Aufmachung des Buches. Im Innenteil findet man viele Bilder, die Kagges Berichte vom Süd-/Nordpol noch unterstreichen. Und auch die äußere Aufmachung ist treffend gestaltet. Unter dem schlichten weißen Einband befindet sich ein knalliges, buntes Hardcoverbüchlein. Ein Design, was den Kontrast zwischen Lärm und Stille wunderbar verdeutlicht. 

Ich spreche für dieses kleine, stille Buch auf jeden Fall eine Leseempfehlung aus. 
Einen kleinen Minuspunkt bekommt es lediglich, weil mir einige Ausführungen zu abstrakt, zu philosophisch waren, so dass ich persönlich nichts damit anfangen konnte.