Rezension

Du kannst kein Zufall sein

Du kannst kein Zufall sein -

Du kannst kein Zufall sein
von James Bailey

Der Frühling ist da und das nicht nur draußen in der Natur. Der Frühling ist auch in der Welt der Bücher eingezogen und mit „Du kannst kein Zufall sein“ hat der Autor einen wundervollen Roman geschaffen.

Die Geschichte von Josh ist einfach nur herrlich.

Wir haben hier im Genre Komödie/Romanze ausnahmsweise mal einen Mann als Protagonisten und dieser ist wie aus dem Leben geschnitten.

Josh ist jung, vielleicht noch ein bisschen naiv in manchen Dingen, aber auch sehr sympathisch. Als Leser lesen wir seine Sicht und was an der Silvesternacht passiert, als sich sein Leben auf einen Schlag ändert.

Freundin fort, Job verloren, keine Wohnung mehr und Kaninchenpapa geworden.

Josh bleibt nichts anderes übrig als zu seinen Eltern zurückzugehen. Der Autor hat auch diese beiden wie aus dem Leben genommen. Eltern, die plötzlich keine Privatsphäre oder Schamgefühl mehr kennen. Es gab einige Situationen in denen ich mich fremdgeschämt habe beim Lesen, weil es so real geschrieben war.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die Bezüge zur heutigen Zeit. Wenn man sonst Romane in dem Genre liest, scheint moderne Technik selten bis gar nicht zu existieren. Hier werden Facebook, Instagram und Tinder mit einbezogen in die Handlung, was dem ganzen noch mal einen realistischen Anstrich gibt.

Besonders beschämend und gleichermaßen Real war Josh's Blind Date zu Hause, als seine Eltern aus dem Wochenendetrip plötzlich vor der Tür standen,sich einfach dazu gesellten zu dem Date und nicht realisiert haben, dass sie absolut störend sind.

Da habe selbst ich beim Lesen das Gefühl gehabt im Boden versinken zu wollen.

 

Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und gut zu lesen. Die Geschichte mit Josh und seiner Münze und wie er dieser Entscheidungen treffen lässt, waren witzig zu lesen. Vor allem, als er endlich seine Traumfrau gefunden hat und sich auf die Suche nach ihr begibt.

Da war mal kein Klische mit: Mann und Frau treffen sich, verlieben sich, kommen zusammen und das Hindernis entsteht dann und sie müssen gemeinsam für ihr Happy ever after kämpfen.

Hier entwickelte sich das Hindernis bevor die beiden überhaupt zusammen finden können, denn Josh weiß weder ihren Namen, noch wo sie lebt, was das ganze erschwert sie zu finden.

Der Autor hat die Suche toll beschrieben und Joshs Weg durch verschiedene Städte Europas, wie München, Paris und Amsterdam. Zudem hat er auch landestypische Eigenschaften mit eingebaut und wie mancher Europäer auf einen steifen, zurückhaltenden Engländer wirken kann. Auch die Recherchen zum Thema van Gongh waren gut zu lesen und wirkten nicht zu langweilig, sondern gut in die Handlung eingeflochten.

 

Ich wünsche mir sehr viel mehr von dem Autoren zu lesen. Er hat ein klasse Debüt-Roman hingelegt bei dem einen nur warm ums Herz werden kann und in einem selbst die Frühlingsgefühle wach werden.