Rezension

Duch und durch perfektes NA - nun schon zum dritten Mal!

Burn for You - Brennende Herzen - Claudia Balzer

Burn for You - Brennende Herzen
von Claudia Balzer

Bewertet mit 5 Sternen

„Burn for You – Brennende Herzen“ ist bereits der dritte Roman von Autorin Claudia Balzer und ist sozusagen der zweite Band nach „Burn for Love – Brennende Küsse“.

Die Geschichte spielt nämlich zur gleichen Zeit wie die Ereignisse in „Burn for Love – Brennende Küsse“, nur erfahren wir hier die Geschichte von Sophies bestem Freund: Nick.

Nick lebt seit nunmehr vier Jahren sehr zurückgezogen und lässt niemanden an sich ran – die Gefahr, dass den Menschen, die ihm nahe stehen, etwas passiert, ist einfach zu groß. Deswegen begnügt er sich damit, abends seine neue Nachbarin beim Tanzen zu beobachten.

Jess ist Nick ziemlich ähnlich – denn auch sie lässt seit dem Unfalltod ihres Freundes niemanden so wirklich an sich ran, ihr einziger Halt ist Nina, ihre beste Freundin. Ihr Alltag besteht aus einem Studium, zu dem sie ihre Eltern gezwungen haben, ihrem Job in einer Bar und dem nächtlichen Ritual aus Trinken und Tanzen. Als Nick und Jess schließlich aufeinander treffen, entwickelt sich nach und nach eine Freundschaft, die zu etwas mehr werden könnte, wenn sich beide darauf einlassen würden….

»Gefühle sind so etwas von überbewertet. Sie verwirren nur und machen das Leben jedes Mal aufs Neue kompliziert. Es müsste etwas geben, das einen betäubt, ohne dabei die Sinne zu vernebeln oder die Leber auf Lebenszeit zu ruinieren.« – Position 2029

Nun, was soll ich sagen… die Geschichten von Claudia Balzer lösen bei mir einen absoluten und sogar schon etwas peinlichen Fangirling-Modus aus. Die gesamte Geschichte von „Flying Hearts: Rückkehr ins Nimmerland“ könnte ich immer noch anschmachten, das erst kürzlich gelesene und geliebte „Burn for Love – Brennende Küsse“ sowieso, weil es einfach ein durch und durch perfekter New-Adult-Roman ist mit allem, was mein Leserherz nur begehren könnte und jetzt „Burn for You – Brennende Herzen“ mit Nick (#TeamNick) und Jess. Jess, bei der ich leider nicht ganz so objektiv bleiben kann, das muss ich dann schon ehrlich zugeben… #sorrynotsorry. Zwei klitzekleine Zeilen in der Danksagung bezeugen auch, wieso ich nicht objektiv bleiben kann. Und Nick… nun, Nick eben. Wenn man sich mit der Autorin regelmäßig auf Twitter GIF-Battles liefert, sorry, Informationen austauscht, erfährt man eben auch, wie ein Nick auszusehen hat. Und dann ist es eh vorbei…

Puh, nun aber zurück zum Wesentlichen: dem Buch! In „Burn for Love“ wird größtenteils aus Sophies Perspektive erzählt, hier hingegen wechseln sich die Perspektiven von Nick und Jess ziemlich regelmäßig ab. So lernt man als Leser die beiden Charaktere schneller besser kennen, als wenn sie es beide innerhalb der Handlung tun und das mag ich generell schon sehr gerne, weil es auch schlichtweg interessanter und abwechslungsreicher ist, als wenn man es durchgehend mit einer einzigen Erzählperspektive zu tun hat.

Ganz besonders mochte ich im Übrigen die gesamte Entwicklung der Handlung und der Beziehung von Nick und Jess. Sie sind beide eher abgeneigt, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen oder gar anzuvertrauen und das spürt man auch. Dass sie sich also nicht sofort aufeinander stürzen, sondern erst eine gewisse freundschaftliche Basis aufbauen und erst nach und nach langsam miteinander warm werden, fand ich unglaublich authentisch und realistisch beschrieben. Solch eine Authentizität fehlt mir fast immer in den üblichen NA-Romanen, dort reicht meistens schon ein heißer Augenkontakt und es steht fest, dass man es mit der einen großen Liebe zu tun hat. Bis zur ersten sexy Bettszene ist es da meist nicht weit. Und dass Claudia Balzer eben ein ganz wunderbares Fingerspitzengefühl dafür hat, wie man einen glaubwürdigen und trotzdem mitreißenden NA-Roman schreibt, beweist sie hiermit nun schon zum dritten Mal. Bei ihr stimmt alles auf den Punkt genau, da wird weder über- noch untertrieben.

»Ich hatte meine Vermutungen, aber nie hätte ich geglaubt, dass unser Schaden im System von der gleichen Ursache führt.« – Position 1017

Wie auch schon in den beiden vorherigen Büchern schaffte es die Geschichte auch diesmal wieder, diesen einzigartigen Lese-Sog auf mich auszuüben. Diesen Sog, bei dem man den eReader so fest umklammert hält, als ob er sich gleich in Luft auflösen könnte, als ob die Buchstaben einem gleich weglaufen. Man kann sich so gut mit den Charakteren identifizieren, weil sie so authentisch gezeichnet und so lebendig beschrieben sind. Hinzu kommt, dass man – sofern man die Geschichte von „Burn for Love“ kennt – das ganz hilfreiche Hintergrundwissen um Nick hat, welches für Nichtkenner erst später gelüftet wird. Einerseits ist dieses zusätzliche Wissen gut, weil man so Nick bereits von Anfang an besser kennt und versteht, andererseits hat man, wenn man den ersten Band noch nicht gelesen hat, mehr einzelne Überraschungseffekte. So oder so lässt sich deswegen gar nicht einmal richtig sagen, ob man nun das erste Buch vor diesem gelesen haben sollte oder nicht. Für das Verständnis dieser Geschichte muss man es zwar definitiv nicht, allerdings bin ich persönlich trotzdem immer für das Einhalten der Reihenfolge – auch wenn beide Geschichten vom Zeitpunkt her im Grunde parallel zueinander spielen. Und außerdem sollte man am besten einfach beide Romane lesen.

Diese abwechslungsreiche Mischung aus Liebe und Spannung, die mich bereits bei „Burn for Love“ so positiv umgehauen hat, ist eben auch hier wieder vorhanden, wodurch eigentlich schon alles gesagt ist, was gesagt sein sollte: emotionaler Nervenkitzel pur und eben all das, was für mich perfektes NA ausmacht.

Auch nach dem Lesen ihrer dritten Geschichte ist und bleibt Claudia Balzer meine ganz persönliche New-Adult-Queen, die genau so schreibt, wie es mein nach Liebe und Spannung lechzendes Leserherz begehrt.