Rezension

Düster, aber leider ohne roten Faden...

Imperator -

Imperator
von Kai Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Düstere Atmosphäre trifft auf Intrigen, Gehirngespinste und ein antikes Rom, das seine gierigen Finger bis in die Gegenwart (60 ziger Jahre) ausstreckt. Um ehrlich zu sein, habe ich das Buch gerade zugeklappt und bin verwirrt, irritiert und weiß nicht, was ich von der Geschichte halten soll. Durch die sehr kurzen pointierten Kapitel wird deutlich, dass es ursprünglich kurze Hörbuchfolgen waren. Einerseits gut, weil ich schnell durch die Geschichte gekommen bin, andererseits fehlte mir dadurch die Tiefgründigkeit der Geschichte. Kai Meyer hat einen interessanten Schreibstil. Bildgewaltig, aber irgendwie auch...distanziert. Ich glaube mein größtes Problem war, dass ich einfach nicht in die Geschichte gefunden habe, mir der rote Faden fehlte, weil Ereignis auf Ereignis folgt, Rätsel um Rätsel, Frage auf Frage, aber irgendwie wurde fast nichts gelöst. Das ist so frustrierend, denn irgendwie kommen auch noch unerklärliche Tiere dazu, die ich überhaupt nicht einordnen konnte und die Geschichte trotz erdrückender Düsternis, Rom kurz vor einer Umwälzung, ins Lächerliche hat abgleiten lassen. Ich habe einfach mehr erwartet. Mehr Spannung, mehr Handlung, mehr Tiefgründigkeit. Anna, Spartaco und Palladino wirken stereotypisch, blass und leider konnte ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Insgesamt eine sehr düstere Geschichte in einem zerrüttenen Rom, vielen Intrigen, Geheimnissen und zumindest bis jetzt kaum einem Lösungsansatz. Der Schreibstil passt zu der Geschichte, aber das Ende war mir leider auch zu überstürzt. Ich vergebe 3/5 Sterne, weil ich die Atmosphäre und die Idee mochte.