Rezension

Düster, actionreich und grausam. Nichts für schwache Nerven!

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
von Ben Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn du als Häftling folgende Wahl hättest, wofür würdest du dich entscheiden? Entweder die sofortige Todesstrafe oder Versuchsobjekt für medizinische Experimente und zusätzlich täglich unsägliche Qualen?

Denn den Tod zu wählen ist ein Schlag ins Gesicht der Hoffnung. Und egal, wie verzweifelt deine Lage ist: Ein Fünkchen Hoffnung hast du immer.“

Luka ist seit zwei Jahren im Jugendgefängnis „The Loop“. Sein Alltag ist eine einzige Routine, die ihren Abschluss in der täglichen qualvollen Energieernte hat. Alle sechs Monate kann er wählen: Hinrichtung oder Aufschub, wobei der Aufschub medizinische Experimente an ihm bedeuten. Experimente, um das Leben der „Modifizierten“ zu verbessern, die durch erfolgreiche Optimierungen ihrer Organe und Körperfunktionen ein immer besseres Leben führen. Dann kommen Gerüchte auf ... in der Außenwelt sollen Menschen verschwinden, es wird über einen um Aufstand und sogar Krieg geredet und auch im Loop ist plötzlich nichts mehr wie gewohnt.

Die Geschichte, die aus Sicht des 16jährigen Ich-Erzählers geschildert wird, ist von Beginn an sehr fesselnd und spannend, die Schilderung des trostlosen und grausamen Alltags ist beängstigend gut vorstellbar und die Emotionen -auch die positiven Kleinigkeiten die Luka aufrecht halten, sind gut dargestellt. Schnell zieht der Autor das Tempo an, die Ereignisse überschlagen sich und zur zunächst nur unterschwelligen Grausamkeit kommen blutige Verletzungen und gewaltsame Kämpfe. Dies ist definitiv kein Buch für jüngere Leser! Der Spannungsbogen bleibt konstant hoch, die Handlung und Erklärungen gegen Ende wurden etwas verwirrend und es gab ein paar Kleinigkeiten, die mir etwas Unlogisch erschienen, über die ich aber wegen der fesselnden Handlung hinweg sehen kann. Natürlich wurden in diesem Band auch nicht alle Fragen geklärt, bevor der Leser mit dem unvermeidlichen Cliffhanger in die Wartezeit auf Band zwei entlassen wird. *

Das dystopische Setting mit Zuordnung der Menschen in „Reguläre“ und „Modifizierte“ sowie die düstere, trostlose Stimmung haben mir sehr gut gefallen. Das in dieser Situation der Wille zur Rebellion immer größer wird ist eine natürliche Sache. Wer viel Dystopien liest, erkennt vielleicht die ein oder andere Parallele zu den Szenarien andere Werke, insgesamt hat die Geschichte aber einen ganz eigenen Charakter!

Fazit

„The Loop - Das Ende der Menschlichkeit“ ist der erste Band einer Jugendystopie. Mit hohem Erzähltempo und actionreicher Handlung erzählt der Autor eine düstere und grausame Geschichte. Wegen der zum Teil sehr gewalttätigen Szenen würde ich es eher älteren jugendlichen Lesern empfehlen, aber auch Erwachsene Dystopie-Liebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Ich hätte dann jetzt gerne den zweiten Band!