Rezension

Düster, magisch und aufregend!

Kiss of the Nightingale
von Adi Denner

Bewertet mit 5 Sternen

In dieser alternativen Belle Époque erlangt man durch Edelsteine ein Talent, mit denen man den Lebensunterhalt verdienen kann bzw. ein entsprechend tolles oder tristes Leben führt. Doch die Edelsteine aus den magischen Minen sind schon lange ausgegangen, sodass Talent nur noch vererbt werden kann – oder gestohlen.

Cleos Vater ist gestorben, bevor er ihr sein Talent, das Entwerfen und Nähen von Kleidern, vererben konnte. Da ihre Schwester, die diese Fähigkeiten von der Mutter geerbt hat, zu krank zum Arbeiten ist und die Änderungsarbeiten, die Cleo durchführen kann, nicht zum Leben reichen, braucht sie dringend Geld für ihre Behandlung sowie nahrhaftes Essen. Sie lässt sich also auf einen Pakt mit einer verführerischen Teufelin ein: Als sie von der berüchtigten Unterwelt-Gestalt Dahlia bei einem Diebstahl erwischt wird, bietet diese ihr an, sie zu einer Opernsängerin machen. Cleo erhält nicht nur die Gabe des Gesangs einer verblühenden Operndiva, sondern auch ihre Villa samt Personal. Im Gegenzug muss sie das Talent des Vicomte Lenoir stehlen. Er ist ein Mäzen der Oper und als Adliger ist ihm ein Leben in Wohlstand sicher, mit oder ohne sein Talent. Doch Cleos neue Situation bringt unerwartete Herausforderungen mit sich, auch weil sie schmerzliche Opfer bringen muss.

Es ist interessant mitzuerleben, wie sich Cleo nach und nach an ihr neues Leben gewöhnt: Als Frau aus ärmsten Verhältnissen muss sie erst lernen, die Dame die Dame des Hauses zu spielen, im Rampenlicht zu stehen, mit Neid umzugehen.

“The Kiss of the Nightingale” ist ein opulent ausgeschmücktes, tempo-sowie ereignisreiches Romantasy-Debüt mit einer aufregenden Dreiecks-Liebesgeschichte, Magie, Glamour, Emotionen, Humor und Überraschungen!

Der atmosphärische, bildstarke Schreibstil, die toll ausgearbeiteten Charaktere bzw. die interessante Dynamik zwischen ihnen und die fesselnde, filmisch erzählte Handlung sind unwiderstehlich!