Rezension

Düster, melancholisch und wunderbar für Fans geeignet...

Midnight Sun - Stephenie Meyer

Midnight Sun
von Stephenie Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

"Suddenly, as she ate, a strange comparison entered my head. For just a second, I saw Persephone, pomegranate in hand. Dooming herself to the underworld. " [S. 213]

Ich finde dieses Zitat macht sehr schön deutlich, dass der Glitzerfaktor von Edward eher im Hintergrund steht und in der Hauptreihe und den Filmen über seine sehr ausgeprägte dunkle, düstere, fast schon depressive Stimmung hinweg täuscht. Denn genau diese Tatsache hat mich mehr als überrascht. Es ist deutlich düsterer, der Fokus liegt in vielen Passagen auf die inneren zwiegespaltenen Gedanken Edwards, für mich waren sie an mancher Stelle sogar ein bisschen zu intensiv und ausschweifend, besonders wenn sie sich in regelmäßigen Abständen sehr ähnlich wiederholt haben. Unglaublich interessant sind nicht nur seine Gedankengänge, sondern auch die Dinge, die mich als Kind aus frühester Jugend interessieren. Was hat er bei ihrer ersten Begegnung gedacht? Was denkt seine Familie darüber? Was ist die ganze Zeit im Hintergrund abgelaufen? Was denken die Leute wirklich, was sieht Alice? Natürlich noch viele mehr Fragen und ich bin glücklich, dass der Leser tiefe Einblicke nehmen konnte. Im Laufe des Buches konnte mich nicht nur Edward überraschen, sondern auch andere Charaktere, die ich so gar nicht intensiv auf dem Schirm hatte.
Wer ein ganz neues Buch erwartet, wird auf jeden Fall enttäuscht. Viele Szenen sind natürlich aus dem 1. Band bekannt, welche Tatsachen das Buch trotzdem unglaublich lesenswert für Fans macht, sind die Zusatzinformationen und Hintergründe, die Bella aus ihrer Perspektive nicht mitbekommen hat bzw. konnte und was mich auch sehr glücklich gemacht hat war, dass ich bestimmte Szenen Wort für Wort mit sprechen konnte.
Nebenbei möchte ich gerne auch etwas zum Englisch sagen. Ich hatte großen Respekt vor der Dicke des Buches und vor dem Original, aber ich kann euch an dieser Stelle nur beruhigen. Es lässt sich locker leicht und schnell lesen, besonders wenn man die Geschichte bereits kennt. Einziges Manko sind die manchmal etwas ausufernden inneren Monologe Edwards und dass sich die letzten 100 Seiten ein wenig gezogen haben. Ich vergebe dennoch 4/5 Sterne.