Rezension

Düster, rau und magisch

Der Winter der schwarzen Rosen
von Nina Blazon

Inhalt:
In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Lili bald zu ahnen. Denn etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses ...

Meine Meinung:
Eines möchte ich gleich zu Anfang sagen: Lest bloß nicht den Klappentext vorweg, denn dieser verrät leider schon Dinge die erst ziemlich spät im Buch passieren!

Die Zwillingsschwestern Liljann und Tajann leben mit ihrem Vater in einem Jagdhaus im Wald, ziemlich abgeschirmt von der restlichen Welt. Ihr Leben besteht hauptsächlich darin die magischen Hirsche in den Wäldern zu jagen. Umso mehr freuen die beiden sich, als sie eine Einladung der Lady Jamala, der Herrscherin der Zitadelle, zu einem Fest in der Burg erhalten. Auf dem Fest nehmen zwei spannende Liebesgeschichten ihren Lauf, die das Leben der Schwestern komplett verändern werden. Denn ab diesem Punkt ist nichts mehr wie es war.

Wer bereits Bücher von Nina Blazon gelesen hat weiß, dass einen immer eine magische und faszinierende Welt hinter den Buchdeckeln erwartet. Eine Welt die zum Träumen und Staunen einlädt, eine Welt die verzaubert. Auch in „Der Winter der schwarzen Rosen“ erschafft die Autorin genau so eine Welt. Jedoch brauchte ich dieses Mal ein wenig Zeit um komplett in das Buch eintauchen zu können, denn gerade zu Beginn wird ziemlich viel erklärt, so dass mein Lesefluss ein wenig getrübt wurde.
Leser der Bücher „Faunblut“, „Ascheherz“ und „Der dunkle Kuss der Sterne“ werden des Öfteren über bekannte Informationen oder Zusammenhänge aus den anderen Büchern stolpern. Aber auch Leser, die die andern Bücher aus der Faunblut-Welt nicht kennen, werden ihre Freude an diesem Buch haben. Es ist auf keinen Fall zwingend erforderlich die anderen Bücher vorweg zu lesen, jedoch erscheinen manche Dinge in einem ganz anderen Kontext zueinander, wenn man das nötige Hintergrundwissen hat.

Zu Beginn der Geschichte hatte ich ein wenig meine Probleme damit die beiden Schwestern Liljann und Tajann auseinander zu halten. Zwar wurde für jede Schwester eine andere Schriftart gewählt, dennoch haben sich diese ziemlich geähnelt. Hier hätte ich mir einfach gewünscht, dass zwei etwas unterschiedlichere Schriftarten gewählt worden wären.
Beide Schwestern erzählen ihre Geschichte aus der ich-Perspektive und man merkt deutlich, dass sehr viel Wert auf die Beziehung der beiden Schwestern untereinander gelegt wurde. Denn die Beziehung von Liljann und Tajann ist etwas Besonderes und ganz bestimmt nicht typisch für ein Buch dieses Genres. Diese Besonderheit bot viel Platz für einige interessante Szenen und Entschlüsse, die mir das Lesen versüßt haben. Auch die Liebesgeschichten wirken zu Anfang klar und bereits vorbestimmt. Aber auch hier wurde ich überrascht, denn es entwickeln sich hier Dinge die man so nicht erwarten konnte.

Das Buch ist an manchen Stellen recht rau und düster, aber auch sehr vielschichtig und immer ein wenig mit den anderen Büchern der Faunblut-Welt verbunden. Zum ganzen Szenario des Buches passt das Ende wie die Faust aufs Auge. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass manches nicht ganz so offen gelassen worden wäre.

Fazit:
Wenn man als Nina Blazon Fan zu „Der Winter der schwarzen Rosen“ greift, kann man einfach nichts verkehrt machen. Wie gewohnt liefert die Autorin eine bezaubernde Welt, die zum Träumen und Staunen einlädt. Aber auch Lesern die bisher noch kein Buch der Autorin gelesen haben, kann ich dieses Buch nur ans Herz legen. Im Vergleich zu den anderen Büchern der Faunblut-Welt ist dieses Buch vielleicht ein wenig düster, aber nichtsdestotrotz genauso gut. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Hörnchen.