Düster, trist und skurril
Bewertet mit 4 Sternen
Eden wohnt alleine mit ihrem jüngeren Bruder, für den sie seit dem Tod der Mutter die Verantwortung übernommen hat, in einem alten Motel am Rand einer tristen Stadt. Außerhalb befindet sich ein altes Herrenhaus, dessen Besitzer/innen sich schon immer von den übrigen Leuten abgegrenzt haben und ebenfalls stets kritisch beäugt werden. Doch Opal ist fasziniert von diesem verfallenden und skurrilen Gebäude, in dem einst die Autorin ihres Lieblingsbuches seit Kindheitstagen gewohnt hat. Eines Tages steht sie vor dessen Tor und weckt das Mitgefühl von Starling House‘ Besitzer Arthur, der ihr einen Job als Reinigungskraft anbietet.
Eden und ihr Bruder wohnen sehr schlicht und entbehrungsreich, die Stadt wird vom Rauch der Kohlewerke überzogen und Starling House ist eher heruntergekommen als herrschaftlich. All dies führt zu einer düsteren und leicht unheimlichen Atmosphäre. Auch wegen des oft beschriebenen grauen Wetters habe ich mir das Herrenhaus und die Umgebung sehr düster vorgestellt, meist hatte ich sogar schwarz-weiße Bilder in meinem Kopf. Dazu passen auch die seltsamen Geschehnisse in und um Starling House. Auch die Charaktere unterscheiden sich von denen in vielen Büchern. Opal ist neugierig, fast schon skrupellos und, abgesehen von ihrem Lieblingsbuch, leidenschaftslos. Starling House‘ Bewohner Arthur wird direkt als hässlich beschrieben, ist unzufrieden und scheint ein geheimes Ziel zu verfolgen.
Neben der düsteren Atmosphäre ist die Geschichte auch spannend. Den allgemeinen Aspekt rund um Starling House habe ich schon bald geahnt, was das Geschehen nicht weniger reizvoll gemacht hat, andere Details am Enden konnten mich jedoch überraschen. Insgesamt hat die Geschichte für mich auch ein paar Längen, die mich ungeduldig gemacht haben, aber mit dem Ende bin ich vollends zufrieden.
Fazit:
„Starling House“ ist das passende Buch für den dunklen Herbst und Halloween. Das Geschehen ist nicht direkt gruselig, aber dafür sehr skurril, unheimlich und sehr mysteriös. Die Geschichte ist eher düster, auch schon wegen Opals tristem Leben, und besticht durch ihre mysteriöse und geheimnisvolle Atmosphäre, die auch über ein paar kleine Längen hinweghilft.