Rezension

Düster und doch so real

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung - Valentina D'Urbano

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
von Valentina D'Urbano

Bewertet mit 5 Sternen

Beatrice und Alfredo gelten in ihrem Bezirk als die "Zwillinge". Seid der Halbwaise Alfredo das erste Mal zu Beatrice und ihrer Familie geflüchtet ist, weil sein Vater mal wieder gewaltätig wurde. Sie leben in einem Haus. Einem Haus, in einem Viertel, in dem es nur Hoffnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit, Gewalt, Drogen, Alkohol und Verwahrlosung zu geben scheint.
Alfredo und Beatrice verbindet seit ihrer Kindheit ein Band der Liebe, Gleichheit, aber auch von Verbitterung und Abhängigkeit. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne den anderen.
Als Alfredo mit zwanzig stirbt, erzählt Beatrice schonungslos und offen den Weg....

Valentina D´Urban hat selber in so einem Viertel, wie sie es in ihrem Debütroman beschreibt, gewohnt. Die Geschichte klingt authentisch, so real, als wäre alles genauso passiert. Ihre Sprache, auch wenn sie manchmal vulgär und direkt ist, passt in diese Szenerie. So wie Beatrice und Alfredo.

Eine Geschichte, die einem unter die Haut geht. Eine Geschichte, die man trotz aller Schwere verschlingt und auch wenn man von Anfang an weiß, wie sie endet, einem am Ende doch noch etwas überrascht.

Schonungslos, real, düster, aber auch ergreifend. Eine Geschichte, wie sie das Leben manchmal selber schreibt.