düster und fesselnd
Bewertet mit 4 Sternen
Das Thrillerdebüt von Tina N. Martin konfrontiert den Leser mit Entführung, Mord und dem Leben in einer religiösen Sekte. Kriminalkommissarin Idun Lind und ihr Kollege Calle Brandt bekommen es mit einem Fall zu tun, der ihnen alles abverlangen wird. Denn das Verbrechen in der Gegenwart hängt mit Ereignissen aus der Vergangenheit zusammen, die tragisch und kaum fassbar sind.
Durch die steten Wechsel der Erzählperspektive muss man zu Beginn sehr aufmerksam lesen, damit man die vielen Charaktere nicht durcheinanderbringt und die Zusammenhänge nicht aus den Augen verliert. Das ist anfänglich zwar etwas beschwerlich, aber das Dranbleiben lohnt sich. Dank des sehr detailreichen und bildlichen Schreib- und Erzählstil hat es die Autorin geschafft, mich am Buch zu halten. Auch Tempo und Spannung haben ein gutes Niveau und dass die Ermittlerin mal keinen persönlichen Ballast mit sich herumträgt war angenehm zu lesen. Allerdings gibt es einige Passagen in denen zartbesaitete Leser sicherlich an ihre Grenzen stoßen werden. Ob man dieses dann so ausführlich beschreiben muss ist sicher Ansichtssache, ich fand es allerdings der Handlung angemessen. Und was es mit „Apfelmädchen“ auf sich hat, wird am Ende des Buches auch erklärt.
Fazit: Dieser erste Fall für Lind und Brandt hat mich gut unterhalten. „Apfelmädchen“ ist ein gut erzählter, mitreißender und nachdenklich stimmender Thriller, der teils ganz schön unter die Haut geht. Zu einem 2. Fall für das angenehm „normale“ Ermittlerduo würde ich definitiv nicht nein sagen. Doch bis dahin vergebe ich hier erst einmal eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.