Rezension

Düster und spannend und doch viele offene Fragen

So dunkel der Wald - Michaela Kastel

So dunkel der Wald
von Michaela Kastel

Bewertet mit 3 Sternen

Als Kinder von einem gewissenlosen Entführer verbringen die Hauptpersonen ihr Leben in einem Haus, das tief in einem Wald liegt. Eines Tages findet Ronja den Mut um auszubrechen und ihrer Freiheit entgegen zu fahren, doch lange behält sie sie nicht. 

Schnell findet man sich in den Anfang hinein, lernt die wichtigen Personen kennen, versteht die Beziehungen zwischen ihnen und bereits von Beginn an empfindet man Mitgefühl für sie. Die düstere Atmosphäre entwickelt sich dabei wie von selbst und hält sich auf eine gute Art und Weise. 

Doch es anfangs gab es auch einige Szenen, die mich gelangweilt haben, da ich ein paar von ihnen schon aus einem anderen Buch kenne. 

Auch die Spannung entsteht schnell und hält sich durch neue und vor allem überraschende Ereignisse, von denen man selten liest, auf einem hohen Niveau. Doch dabei bekommt der Leser auch seine Atempausen, als sich mehr den psychologischen Aspekten zugewandt wird. Auf diese wird gut und sinnvoll eingegangen, sodass man viele Handlungen und Denkweisen der Charaktere nachvollziehen kann. Man erkennt wie stark Gewalt das Aufwachsen beeinflussen kann, wie sich die einzelnen Charaktere dadurch und auch ihre Beziehungen zueinander entwickeln.  

Auch das Ende ist untypisch, was mir sehr gefällt: Man bekommt kein klischeehaftes Happy End oder ein Ende, wo einfach alle sterben. Der Autor hat sich mit seinen Charakteren auseinandergesetzt und ihnen ein trauriges, sinnvolles, oder auch gutes Ende gegeben. 

Doch leider bleiben auch viel zu viele Fragen offen. Dass einige Fragen offen bleiben ist natürlich, doch hier blieben einfach zu viele unbeantwortet, besonders einige, auf die man gerne Antworten hätte, wenn man die Figuren durch das ganze Buch begleitet.