Rezension

Düstere, beklemmende Geschichte um das Glück - und das Unglück im Leben...

Cooper - Eberhard Rathgeb

Cooper
von Eberhard Rathgeb

Bewertet mit 3 Sternen

Der Roman "Cooper" von Eberhard Rathgeb erschien (gebunden, HC) 2016 im Hanser-Literaturverlag, München. Das Cover mit der nebligen alten Tankstelle und der schwarzen Katze (die als Metapher für Unheilbringendes steht) passt zu der düster-beklemmenden und auch realistisch anmutenden Story, dessen 138 Seiten in vier Kapitel aufgeteilt sind. 

Buchbeschreibung: 

"Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie setzt sich zur unbeschwerten Tour ins Auto. Lisa, Jakob und die zwei kleinen Töchter Nora und Carlotta. Die Eltern haben auf dem Land ein kleines Haus gekauft, für schöne Wochenenden, fern der Stadt. Doch draußen wartet das Dunkel und im Dunkel wartet das Unheil, so, wie es auf jeden warten kann." 
(Quelle: Buchrückentext) 

Meine Meinung: 

Diese Kurzbeschreibung und die Leseprobe machten mich neugierig auf diesen Roman, den ich vorab lesen durfte. Allerdings haben sich meine Erwartungen an den Roman leider nicht erfüllt, da ich mich weder mit den Hauptprotagonisten identifizieren konnte (besonders Lisa, die 'von einem schwarzen Schatten in ihrem Rücken' befallen wird, wobei der Leser nicht erfährt, worum es sich dabei genau handelte, sich jedoch einige Seiten wie ein Horror-Roman lasen, die man z.B. von H.P. Lovecraft kennt). Meine Vermutung dieser gruseligen Szene war das plötzliche Auftreten einer Angst- und Panikattacke, wie ich sie mir vorstellen könnte... Jakob, der Ehemann Lisas und Vater der beiden Töchter, die im Roman spielend und natürlich dargestellt werden, besonders in ihren Dialogen, ahnt bereits nach seinem Ausflug an einen nahegelegenen See, dass irgendetwas Schreckliches passiert sein muss... 

Drohendes Unheil ist subtil auf fast jeder Seite spürbar; stilistisch ist der Roman in klarer und flüssiger Sprache zu lesen, jedoch gibt es keine direkte Rede, was mich persönlich etwas befremdete, jedoch zum Inhalt des Romans passend erschien. Vieles wird umschrieben, vage angedeutet, der Leser tappt sprichwörtlich im Nebel... 

Handlung und Schreibstil fand ich von daher gewöhnungsbedürftig und mehr und mehr düster, beklemmend und verstörend. Unheil Verheißendes (das fürwahr jeden treffen kann, besonders in unserer Zeit) sowie tiefe Melancholie stehen im Vordergrund, wobei jegliche Hoffnung fehlt... 

Am Positivsten fand ich die Figur des "Cooper", der dem Roman seinen Namen gibt, jedoch erst fast am Romanende auftritt. 

Fazit: 

Ein bedrückender, recht düsterer und beklemmender Roman, der beschreibt, wie schnell sich vermeintliches Glück und Sorglosigkeit in Unglück verwandeln kann und den Leser recht ratlos und bar aller Hoffnung zurücklässt. Ich vergebe 3 Sterne und 73° für "Cooper".