Rezension

Düstere Geschichte mit Gruselfaktor

Der Ruf des Henkers - Björn Springorum

Der Ruf des Henkers
von Björn Springorum

Bewertet mit 4 Sternen

Als der Henker William Calcraft in das Dorf von Richard Winters kommt, will er nur schnell sein Auftrag hinter sich bringen indem er Elizabeth hängt. Jeder im Dorf hällt sie für die Mörderin ihrer Mutter. Richard jedoch schafft es William zu überzeugen sie nicht zu töten muss dafür allerdings fortan als Calcrafs Lehrling durchs Land ziehen. Dabei offenbart William ihm furchterregende Dinge. Richart erfährt von Wechselbälgern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die menschliche Welt mit boshaftigkeitzu vergiften. William und von nun an auch Richardas Aufgabe ist es diese Dinger zu jagen und zu vernichten. Als die beiden in London ankommen trifft Richard ausgerechnet Elizabeth wieder und gerät ganz schnell in ihren Bann ohne zu ahnen welche schlimme Folgen das haben wird.

Erzählt wird die Geschichte größtenteils aus Richards Perspektive. Nur gelegentlich wird es unterbrochen und aus Williams Sicht oder später auch aus Roses, der Tochter eines engen vertrauten erzählt. Das fand ich sehr schön, den so erführ man Dinge, die Richard bis zum Schluss verborgen waren und die man so auch gar nicht erfahren hätte. Richard ist nämlich ein recht naiver junger Mann, der sich zu sehr auf andere Menschen verlässt und auch frühere Enttäuschungen lassen ihn nicht davon abweichen. 

Auf der letzten Seite habe ich erfahren, dass es den Henker William Calcraft tatsächlich gab und er den Ruf hatte ziemlich grausam zu sein. Das passt so gar nicht zu dem Calcraft aus dem Roman. Er ist nämlich zwar streng aber trotzdem gutmütig und schliest Richard schnell ins Herz. Zumal gibt es ja ein Grund für seine grausamkeit.

Gut finde ich den Titel des Buches. "Der Ruf des Henkers" hat nämlich hier mehrere Bedeutungen. Zum einen die Sache mit Richard, der natürlich von William zum Henker ausgebildet wird obwohl er es eigentlich gar nicht will und zumal es am Anfang gar nicht freiwillig gemacht hat. Somit sehe ich das ganze so als ob William ihn dazu gerufen hat. In der Geschichte wird öfters erfähnt das Henker im Ansehen sehr tief unter stehen in der Gesellschaft und das ist für die Geschichte ein sehr wichtiger Aspekt. Man kann in dem Ruf des Henkers auch den gesellschaftlichen Ruf sehen. 

Ich mochte die düstere Stimmung, die während der ganzen Handlung sehr greifbar war. Jeder Charakte stand bei mir im verdacht ein Wechselbalk zu sein und das hinter jeder Ecke gefahr lauern könnte für Richard und William.  Alles war grau und unheimlich und die Londoner Atmosphäre  des 19 Jahrhunderts verstärkt diesen Eindruck noch zusätzlich. Es hätte mich nicht übberrrascht wenn noch Jack the Ripper in der Handlung aufgetaucht wäre. 

Bei der Altersangabe tue ich mich etwas schwer. Einerseits taucht viel Tod und Zerstörung auf, andererseits ist die Schreibweise etwas fürs jüngere Publikum. Ich würde trotzdem eine Altersangabe von mindestens 13 oder 14 jahren angeben.