Rezension

Düstere Zukunftsvision

Todesmarsch - Stephen King

Todesmarsch
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Amerika unter der Herrschaft des Majors: Jedes Jahr bekommt das amerikanische Volk ein Medienspektakel der besonderen Art geboten. 100 Jungs, die sich freiwillig gemeldet haben, starten zum alljährlichen Todesmarsch. Wer den Marsch gewinnt darf sich wünschen was auch immer er will. Doch der Weg zum Sieg ist lang und wer die Regeln nicht befolgt wird erschoßen. Pausen und Schlaf gibt es nicht, wer unter 4 Meilen pro Stunde läuft erhält eine Verwarnung und nach drei Verwarnungen ist man tot. Auch Raymond Garraty hat sich für den Marsch gemeldet und bemerkt, dass er keine Ahnung hatte worauf er sich da eigentlich eingelassen hat.

Obwohl ich Stephen King nicht sonderlich viel abgewinnen kann liebe ich dieses Buch. Die Vorstellung, dass Menschen bei einem solchen "Event" jubelnd zusehen können hat zwar etwas sehr dystopisches, aber trotzdem drängte sich mir beim Lesen immer mal wieder die Frage auf, ob es sowas nicht doch irgendwann einmal geben könnte. Ob sie sowas wirklich gut heißen und beschönigen würden, weil es freiwillig ist und man wisse worauf man sich einlässt. Mir bereitet das jedenfalls eine ziemliche Gänsehaut.

King hat die Stimmung der Gruppe sehr gut ausgedrückt. Die Zweifel ob die Entscheidung richtig war, das Abstumpfen, die Todesangst und die unmenschlichen Bedingungen unter der die Jungs leiden. Es entsteht der Eindruck, als ob es sowas wirklich schon gäbe und King eher der Chronist ist - gruselig! Man lernt einen sehr bunt gemischten Haufen junger Leute kennen, die ich eigentlich alle ins Herz schließen konnte. Bei einigen dauerte es nur etwas länger.

"Der Todesmarsch" ist definitiv lesenswert.