Rezension

Düstere Zukunftsvision, die viele Fragen offen lässt

Hier ist es schön - Annika Scheffel

Hier ist es schön
von Annika Scheffel

Bewertet mit 3 Sternen

Der Roman „Hier ist es schön“ spielt irgendwann in der Zukunft auf diesem Planeten. Die Sonne scheint kaum noch, es gibt fast nichts zu essen und nur noch wenig Benzin.
In dieser Situation bewirbt sich die 16jährige Irma für eine Reality-Show, in der zwei auserwählte Kandidaten zu einem anderen Planeten geschickt werden sollen, um dort ein neues Leben aufzubauen.
Irma wird tatsächlich zusammen mit Sam ausgewählt und durchläuft daraufhin für 10 Jahre ein vorbereitendes Training, das von Menschen mit Masken geleitet wird...

Meine Meinung:
Der Roman beginnt wirklich spannend mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Briefen, die Irma von ihrer Familie, ihren Freunden oder anderen Fernsehzuschauern erhält. Man freut sich nach diesen vielfältigen und – naturgemäß – bruchstückhaften Eindrücken darauf, mehr über die Welt und die Show zu erfahren.
Doch in den nächsten Teilen bleibt der Roman weiterhin seltsam unspezifisch und wenig konkret. Irma und Sam irren durch die Welt, von der man nur einige wenige Ausschnitte kennenlernt, was dem Leser vorkommt wie ein wirrer Fiebertraum.
Sprachlich flacht der Roman leider nach den Briefen auch weiter ab. Darüber hinaus lernt man die Protagonisten nicht wirklich kennen. Nicht genug, dass sie nicht besonders sympathisch gezeichnet sind, nein, sie bleiben auch derart blass, dass man ihre Beweggründe nicht nachvollziehen kann. Authentisch sind die Beschreibungen nicht.

Mein Hauptkritikpunkt bei dem Buch ist jedoch, dass viel zu viel offen bleibt. Die Beschreibungen bleiben unspezifisch und führen nicht auf ein Ziel hin. Man weiß als Leser gar nicht, worauf das alles hinauslaufen soll – mit Ausnahme der einen Erkenntnis: Wenn wir nichts ändern, wird die Welt nicht so schön bleiben, wie wir sie kennen. Dann wird die düstere und beklemmende Zukunftsvision viel schneller Wirklichkeit, als wir uns das vorstellen können.

Fazit:
Das Buch regt sicherlich zum Nachdenken an, hat meines Erachtens aber das Potential, das dieses wichtige Thema bietet, nicht ausgeschöpft.