Rezension

Düsterer Finnland-Thriller

Hexenjäger -

Hexenjäger
von Max Seeck

Bewertet mit 4 Sternen

Finnland. Da denke ich an Rockmusik von HIM und The Rasmus. An die Formel 1-Fahrer Mika Häkkinen und Kimi Raikkönen. An lustig klingende bis unaussprechliche Namen. Und an gute Krimi- und Thrillerautoren allgemein aus Skandinavien. Hier reiht sich jetzt Max Seeck ein. Er gilt als der aktuell bedeutendste Thriller-Autor Finnlands. Mit "Hexenjäger" ist ihm der internationale Durchbruch gelungen.
.
Die Handlung von "Hexenjäger" geht gleich in die Vollen. Die fiktiven Verbrechen einer Thriller-Trilogie werden Wirklichkeit. Der Plot beginnt kraftvoll. Er verbindet Düsternis und Brutalität mit wunderschönen, poetischen Sprachbildern. Diese Mischung hat mich sofort fasziniert und in den Bann gezogen.
.
Max Seeck fährt ein vielschichtiges Ermittler-Ensemble auf. Die Perspektiven springen etwas hin und her, so dass man jeden mal etwas genauer kennenlernt. Im Mittelpunkt steht aber Hauptermittlerin Jessica Niemi. Die eigentliche Thriller-Handlung wird immer wieder durch Abschnitte aus Jessicas Vergangenheit unterbrochen, was für den Leser erst am Ende des Buches einen Zusammenhang ergibt.
.
Fazit: "Hexenjäger" ist ein gut angelegter Thriller. Die ganz große Spannung kann er aber nicht durchgehend aufrecht erhalten. Sprunghafte Zeitwechsel in Jessicas Geschichte haben mich immer wieder aus der Handlung rausgerissen. Am Ende wird aber alles schlüssig zusammengeführt. Das Buch nimmt in der Schlussphase nochmal gehörig Fahrt auf. Das Finale ist stark und berührend. Ich habe interessante Ermittler kennengelernt. Mir hat die flüssige, schöne und bildreiche Schreibe von Max Seeck gefallen. Der Plot ist düster und spannend. Ich finde aber, dass der Finne ruhig noch 'ne Schippe drauflegen kann. Insgesamt ist "Hexenjäger" ein solider Thriller, mit dem Max Seeck meine Aufmerksamkeit gewonnen hat. Jetzt darf er mir mit seinem nächsten Buch gerne zeigen, was er noch so in Petto hat.