Rezension

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Düsterer Thriller, aber recht spannend

Janusmond - Mia Winter

Janusmond
von Mia Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Christian Mirambeau, ein Kommissar in Louission/Frankreich, wird kurz vor dem Wochenende von dem Deutschen Leon Bernburg aufgesucht, der ihn bittet, ihm eine Bescheiniung auszustellen, die besagt, daß seine Zwillingsschwester Lune Bernburg vor 10 Jahren in Louission verschwunden ist. Lune kam damals zum Studium in diese Stadt, aber dann verliert sich nach einigen Monaten ihre Spur. Bernburg will seine Zwillinsschwester für tot erklären lassen und dies ist in Deutschland erst nach 10 Jahen möglich. Mirambeau ist ein wenig erstaunt, daß nach Lune in Frankreich nie offiziell gesucht wurde, es liegt sogar überhaupt keine Vermisstenanzeige vor. Daher vertröstet er Bernburg auf Anfang der folgenden Woche, ehe er ihm die gewünschte Bestätigung ausstellen wird. Zunächst möchte Mirambeau sich genauer mit dem Vermisstenfall beschäftigten. Er findet, daß es jede vermisste Person verdient hat, daß man nach ihr richtig sucht.

Damit hatte Leon Bernburg allerdings nicht gerechnet, vielmehr hatte er gehofft, noch am gleichen Wochenende wieder nach Deutschland abreisen zu können. In erster Linie ist Leon auch auf Drängen seines Freundes und Anwalts sowie seiner Ehefrau nach Frankreich gereist. Leons und Lunes Mutter ist gestorben und hinterläßt der verschwundenen Lune den größten Anteil des Erbes, ca. 8 Millionen Euro. Leon ist das Geld egal, aber sein Anwalt und seine Frau spekulieren auf Lunes Anteil, der dann an Leon fallen würde. Ohnehin ist Leon erstaunt, daß Lune Haupterbin ist, denn das Verhältnis zwischen Lune und der Mutter war immer schlecht. Die Mutter beschuldigte Lune schon früh, daß sie das Schlechteste in den Menschen hervorbringen würde. Da die Zwillinge in einem Monat mit 2 Vollmonden geboren wurden, meinte schon die Großmutter dies wäre ein schlechtes Zeichen. Durch Lunes Verhalten und ihren exzentrischen Lebenswandel bestätigten sich diese Behauptungen dann auch noch.

Mirambeau läßt sich von Leon berichten, was er über Lunes Aufenthalt in Louisson weiß. Vo dem Erbe erwähnt Leon jedoch kein Wort und er verschweigt noch verschiedene andere Dinge. Mirambeau begibt sich fasziniert von Lune auf Spurensuche und stöbert alte Bekannte von ihr auf, die ihn mit ihren Aussagen über Lune nur noch neugieriger machen. Nach und nach verliert Mirambeau die Distanz zu diesem Fall und läßt auch Leon an den Ermittlungen teilhaben. Unterdessen gibt es für die Polizei in Louisson einige Todesfälle und es zeigt sich, daß die Spuren und auch jene nach Lune ins sogenannte "Hurenviertel" von Louisson führen, in denen die abscheulichsten Dinge geschehen und nicht nur dort zeigen sich die dunkelsten Seiten der menschlichen Seele.

Der Thriller liest sich recht flüssig und ist durch die Rückblenden in die Vergangenheit und mittels der alten Briefe von Lune an ihren Bruder Leon recht abwechslungsreich geschrieben. Wenn ich auch einige Dinge eher abstoßend fand, so kam die düstere Atmosphäre recht gut rüber. gut fand ich hier, daß man sich dabei nicht in Details verliert. Auch wenn ich einige Aspekte nicht schlüssig fand und zum Ende hin nicht alles so geklärt wurde, wie ich mir das gewünscht hätte, ist es auf jeden Fall ein recht spannender Thriller.