Rezension

Düsterer und atmosphärischer Horror

Das Arsenal - Walter Diociaiuti

Das Arsenal
von Walter Diociaiuti

Bewertet mit 4 Sternen

Die beiden Soldaten Dominique Perez und Didier Ceville stehen kurz vor ihrer Entlassung aus dem Militärdienst. Sie werden zu einem letzten Wachdienst in der berüchtigten, französischen Waffenfabrik DAS ARSENAL verdonnert. Dort angekommen müssen sie schnell feststellen, dass sich die Soldaten vor Ort seltsam benehmen, einer rät ihnen sogar, sich in Acht zu nehmen - wovor kann er ihnen allerdings nicht mehr mitteilen. Was geht hier vor? Steckt der gefürchtete und verhasste Oberst Dumas hinter allem oder stehen die Ereignisse mit der alten Legende um einen erhängten Soldaten in Zusammenhang?

Leseeindruck

Als "düsteres Märchen aus Wahnsinn" wird diese äußerst atmosphärische Novelle von Walter Diociaiuti bezeichnet und dem kann ich nur beipflichten. Wunderbar aufgewertet wird diese beinahe klassich anmutende Gruselgeschichte durch 10 Illustrationen von Max „Pedro“ Petrongari. Das Vorwort von T. M. Wright ist äußerst gelungen und macht große Lust auf die Geschichte.

Den Schreibstil kann man nur als bildgewaltig und atmospährisch beschreiben - absolut gelungen. Von der ersten Seite an spürt man das Unheilvolle und Diociaiuti versteht es die Spannung konstant aufrecht zu erhalten. Obwohl diese Geschichte nur wenige Seiten umfasst, gelingt es dem Autor sehr gut, seinen Figuren Tiefe zu verleihen, ihnen eine Stimme zu geben. Es geht um mehr als schlichten Militärhorror: Menschlichkeit, Freund-/Kameradschaft, Hass und Selbstzweifel spielen gleichermaßen eine Rolle und lassen die Story vielschichtig wirken.

"Seine Gedanken glitten im Bett seines geistigen Flusses dahin, als ob ein friedvoller Strom sie tragen würde, der ein Gefühl von ekstatischer Leichtigkeit in dem jungen Soldaten weckte."

Fazit

Insgesamt also eine lesenswerte, düstere und sehr atmosphärische Horrorstory, die mit einem ganz eigenen, leicht wahnsinnigen Charme zu überzeugen weiß.