Rezension

Düsterer und packender Trilogieauftakt, der uns in die dunklen Wälder von Weir entführt...

Nevermore - Kelly Creagh

Nevermore
von Kelly Creagh

Bewertet mit 5 Sternen

sobel - blond, Cheerleaderin und mit dem Star des Footballteams zusammen, wird von Mr. Swanson Varen, einem Goth, für ein Englischprojekt zugeteilt. Ist ihr dieser Gedanke am Anfang mehr als unangenehm, beginnt sie doch relativ schnell sich ernsthaft für ihn zu interessieren. Sie sagt sich von ihrem Freund Brad und ihrer Clique los und findet in Varen und ihrer Spindnachbarin Gwen neue Freunde. Doch Varen scheint ein Geheimnis zu umgeben - und ihre Freundschaft wird für viele Menschen zur Gefahr...

Kelly Creagh hat mich mit ihrem Schreibstil direkt gefangen genommen und mich verzaubert, so dass ich mich, ob ich wollte oder nicht, in diese wunderschöne, romantische und düstere Geschichte verliebt habe!

Denkt man am Anfang noch, dass "Nevermore" eine typische Liebesgeschichte mit Fantasyelementen wird, bewohnt von Stereotypen, wie dem American Dream Girl samt dazugehörigen Dream Boys, wird man schnell eines besseren belehrt. Denn nichts ist hier so, wie es zu sein scheint. Alles ändert sich, die Geschichte wird abstrakt und teilweise sehr seltsam - aber genauso muss sie sein!

Spannend und stellenweise sehr düster erleben wir die Geschichte von Isobel und Varen, eine bunte Gefühlparade prasselt auf uns nieder - und ich kann Isobels Gefühle und Handlungen sehr gut nachvollziehen! Denn seien wir mal ehrlich: Hallo, wer will denn bitteschön mit Mr. Perfect zusammen sein? Das wäre doch langweilig! Ist das Unbekannte und Geheimnisvolle denn nicht viel reizvoller? Aufregender?
Auch wenn Isobel bestimmt nicht vermutet hätte, dass es so geheimnisvoll wird...

Aber es geht in "Nevermore" nicht nur um die Liebesgeschichte. Wenn man sich das Cover und den Titel anschaut sollte man schon merken, worum es noch geht - und spätestens wenn man den Prolog gelesen hat, macht es Klick. Richtig, es geht um Edgar Allan Poe, mit dem ich mich zugegebenerweise genauso schwer tue wie Isobel.
Und ohne allzuviel zu verraten kann ich sagen, dass Raben eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen und Kelly Creagh Varens und Poes Alptraumwelt wirklich genial beschreibt.

"Der Himmel war düster umwoben;
Verflammt war der Bäume Zier '
Verdorrt war der Bäume Zier;
Es war Nacht im entlegnen Oktober
Eines Jahrs, das vermodert in mir;
War beim düsteren See von Auber,
In den nebligen Gründen von Weir '
War beim dunstigen Sumpf von Auber,
In dem spukhaften Waldland von Weir."
(aus Edgar Allan Poes "Ulalume")

Wer mich kennt, der weiß wie sehr ich Happy-Ends liebe - und deshalb muss ich auch sagen, dass mich dieses Buch mit einem schmerzenden Herz zurücklässt, grade weil ich es so sehr mag. Und natürlich warte ich auch hier ganz ungeduldig auf die Fortsetzung....
Aber am besten macht ihr euch selbst ein Bild über diese wundervolle, dunkle Geschichte und versinkt in "Nevermore" und Varens dunklen Gedanken!