Rezension

Düsterer von Niamh Swan

Düsterherz
von Niamh Swan

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Gedanken zum Buch…

Mit der Geschichte hat die Autorin jetzt kein Neuland betreten aber das muss man auch nicht, schliesslich geben die Mythen aus aller Welt sehr viel Spielraum spannende Geschichten zu weben. Und mit ihrem Debüt hat Niamh Swan eindeutig ins schwarze getroffen, auf alle Fälle beim mir, ich liebe Geschichten um Mythen, die Götterwelt und all die Sagen. Aber was mir hier wirklich sehr positiv aufgefallen ist, ist das Sie wirklich auf die überlieferten Götter und deren Aufgabengebiet zurück gegriffen hat. Manche Bücher dichten da neben den Namen einfach viele zusammen, was mich persönlich manchmal nervt oder gar stört, denn ich kenn mich da schon ein bisschen aus und ich find halt das auch hier, je näher an der Mythe je besser. Sie hat wirklich gut recherchiert. Sie nimmt nicht einfach eine Göttin oder einen Gott, adaptiert die Namen und macht was ganz Neues draus, sondern Hades ist Hades, Megaire ist eine der Furie, auch wenn sie eigentlich in der griechischen Mythologie als Erinnyen bezeichnet werden, Furien findet man eigentlich in der römischen Mythologie, und hat auch ihr die Aufgabe übertragen die sie in der Mythologie inne hat. Auch das Verwandtschaftsverhältnis stimmt.  

Gerne erzähl ich auch noch kurz etwas über die Prota- und Antagonisten.

Also erst mal zu den Guten. Dazu gehören sicher Mag’s, Bero und Elias. Obwohl alle zusammen mit einem schwer beladenen Päcken auf dem Rücken durchs Leben gehen, sind sie wirklich herzerwärmend und sympathisch während natürlich die Bösewichte dieser Geschichte hinterhältig, verbittert und wirklich böse sind. Niamh Swan hat mit ihren Figuren bei mir wirklich ins schwarze getroffen, sie sind vielschichtig und das gefällt mir an Charaktere wirklich gut. Ich mag es nicht wenn sie zu eindimensional sind. Zu oberflächlich zu gewollt. Hier stimmt es einfach. Und was ich immer wichtig finde ist, dass sich die Protagonisten sich entwickeln. 

Und obwohl die Geschichte einen mythologischen Hintergrund hat, ist es nicht notwendig sich da auszukennen um die Geschichte zu verstehen, denn im Gegenteil, ein klein wenig erfährt man ja noch über die einzelnen Götter weil die Autorin gut recherchiert hat und sich an die überlieferten Daten gehalten hat. 

Aber nun zum Text an sich. Hier muss ich schnell was dazwischen schieben und zwar, das diese Aussagen natürlich sehr von meiner Legasthenie abhängt. Also sollte man dies hier beachten und vielleicht hilft es sogar anderen Legastheniker um ein Buch zu finden das nicht zu schwierig ist.

Der Schreibstil fand ich wirklich angenehm, war flüssig zu lesen, spannen und humorvoll und ist dem Genre angemessen. Ich hätte da noch sehr viel mehr lesen können. Die Kapitel sind angenehm in der Länge und wirklich schön gestaltet. Passend zum Cover.  Niamh Swan hat es geschaft die verschiedenen Stimmungen einzufangen, von fröhlich, bis düster und kurzweilig auch knisternd, da war alles dabei. Also ich habe da keine Wünsche offen. Und ehrlich, ich hoff sehr das es mit der Geschichte weiter geh! Der Schluss war gut, da wurde es dann wirklich richtig spannend! Auch mit einer Wendung mit der ich nicht wirklich gerechnet habe, doch dieser Schluss lässt viel Spielraum für einen 2. Teil. Aber ein typischer Cliffhanger wars jetzt nicht. 

Das einzige was man bemängeln könnte ist, dass es Tippfehler gibt. Aber nicht viele, es ist mir 3-4 Mal aufgefallen. Aber das ist jetzt nicht störend. Find ich.

Aber dafür gibt es ein grosses Plus und zwar die Schriftart. Sie ist für Legastheniker gut zu lesen. Nicht zu eng, klar abgegrenzte Buchstaben und der Zeilenabstand ist angenehm.

Meine ganz persönliche Meinung…

Erstmal will ich das Buchcover loben. Es ist mir auf Instagram echt gleich ins Auge gesprungen! Endlich wieder mal ein gesichtsfreies Bild. Danke dafür *gg* Wer mich schon etwas länger kennt weiss, wie sehr mir die Gesichter auf Buchcover auf die Eierstöcke gehen. Wenn man das Buch liest, erschließt sich einem auch das Motiv nach und nach. 

Das Buch war spannend, es hat mich von der ersten Seite an gepackt und vorangetrieben, vielleicht bin ich etwas voreingenommen weil ich solche Geschichten mit Götter verschlinge. Es blieb spannend bis zum Schluss und ich hab mit gefiebert und mir sind die beiden, Bero und Mag’s, gleich ans Herz gewachsen und man wünscht sich das sie es einfach schaffen. 

Wie gesagt, ich konnte mich gut mit den einzelnen Figuren identifizieren. Und sie haben mich berührt, jede auf ihre Weise. Positiv wie auch negativ. Das ist eigentlich egal, denn solange es Emotionen in mir auslöst ist das gut, es gibt nichts schlimmeres als Charaktere die einen völlig kalt lassen. Auch die Handlung der Geschichte konnte mich fesseln. Ich finde die Idee toll, die Idee einer Rrachgöttin die es satt hat sich zu rächen. Also liebe Niamh, solltest du je eine Fortsetzung planen oder eine neue Göttergeschichte parat haben, ich steh parat, ich freu mich drauf. Und wenn du nicht mit dem Gedanken spielst weiter zu schreiben, gibts von mir einen Schubs in die entsprechende Richtung. Ich find es nämlich grade mega schade das ich nicht einfach zum nächsten Buch greifen kann. 

Mein Fazit…

Ein wirklich gelungenes Debüt und sicher ein Highlight in diesem Subgenre. Und auch in diesem Jahr!