Rezension

Düsteres Märchen

Das Labyrinth des Fauns
von Cornelia Funke Guillermo Del Toro

Inhalt: Als Ofelia mit ihrer hochschwangeren Mutter in die einsamen Berge zieht, ist sie alles andere als begeistert. Ihr neuer Stiefvater Vidal ist hier mit seiner Truppe stationiert und jagt den Widerstand.
Ofelia merkt jedoch schnell, dass hinter der Fassade dieses Mannes eine brutale Seele steckt. Um allem zu entfliehen, flüchtet sie sich immer wieder in den Wald. Hier begegnet sie allerlei wundersamen Kreaturen. Jedoch muss sie drei Prüfungen bestehen und wird so immer mehr in die Geschehnisse hineingezogen.

Meinung: „Das Labyrinth des Fauns“ ist der neue Roman der Autorin Cornelia Funke und ist von „Pans Labyrinth“ inspiriert.
Die Welt ist düster, grausam und doch magisch und wunderschön.
Im Mittelpunkt steht Ofelia, die Märchen liebt. Sie sieht die Magie, die in allem verborgen ist und achtet auf die Umgebung. Mit kindlicher Unschuld erkundet sie alles und gerät so in ein großes Abenteuer.
Das Mädchen hat die Gabe, Menschen sehr schnell zu durchschauen. Ihren Stiefvater nennt sie bald nur noch „den Wolf“, da er ihr böse und grausam vorkommt.
Sein Dienstmädchen Mercedes dagegen mag sie von der ersten Sekunde an. Diese ist eine sehr starke und mutige Frau, hat jedoch ein gefährliches Geheimnis.
Ofelia und ihre ganze Art muss man einfach mögen.
Ihre Mutter dagegen hat mir die meiste Zeit eher leid getan. Sie möchte eine starke Schulter zum Anlehnen, merkt aber nicht, was für eine Art Mann der Vater ihres ungeborenen Kindes wirklich ist.
Neben der Magie spielt auch noch die Jagd auf die Widerständler eine große Rolle. Hier gehen die Soldaten oft sehr brutal vor und auch gegenüber den hungernden Bauern scheinen sie ihre Macht regelrecht zu genießen.
Erzählt wird aus der Perspektive mehrere Figuren, wobei Ofelia natürlich die wichtigste ist und auch am meisten zu Wort kommt.
Jede Figur hat ihre eigenen Sehnsüchte, Ziele und Wünsche. So ist das Buch unheimlich spannend. Nebenbei werden noch einige Geschichten mit eingewogen, die aus der Umgebung des Waldes stammen.
Die Atmosphäre und der Schreibstil sind einfach gut gemacht und der Erzählstil bildgewaltig.
„Das Labyrinth des Fauns“ ist ein spannendes und sehr düsteres Märchen, das stellenweise recht brutal daherkommt, aber auf ganzer Linie überzeugen kann.

Fazit: Spannend, magisch und gut geschrieben. Sehr zu empfehlen.