Rezension

Düsternis und Schmäh

Der Tod ist ein Wiener - Edith Kneifl

Der Tod ist ein Wiener
von Edith Kneifl

Bewertet mit 4 Sternen

Die ehemalige Kunsthändlerin Adele ist in die Jahre gekommen und macht sich Gedanken, an wen ihr Vermögen gehen soll. Sie hat beschlossen, es der Tochter einer verstorbenen Freundin zu vermachen, obwohl es auch noch Verwandtschaft gibt, die ein Auge auf das Erbe geworfen haben. Aber die Frau muss erst gefunden werden und die Detektivin Magdalena Musil soll sie ausfindig machen. Sie erfährt, dass die verstorbene Freundin von Adele angeblich Selbstmord begangen hat, da sie wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung war und die Tochter Tanja zur Adoption freigegeben wurde. Als Adele dann plötzlich stirbt, verschwinden wertvolle Zeichnungen. Wer steckt hinter allem? Ist jemand auf das Erbe aus? Oder hat es mit der Vergangenheit zu tun? Wem kann man noch trauen!

Dies ist mein erster Krimi der Autorin Edith Kneifl. Manchmal hatte ich ein wenig den Eindruck, dass mir die Vorgeschichte fehlt. Trotzdem hat mir dieser Krimi mit viel Wiener Lokalkolorit gut gefallen.

Nicht nur die geplante Erbin muss gefunden werden, die Ermittlungen führen dann auch noch weit in die Vergangenheit. Wir lernen auch Larissas Geschichte kennen, die in der Psychiatrie am Steintor gelandet ist. Es ist ziemlich bedrückend, was sich dort abgespielt hat.

Aber es gibt nicht nur Düsteres in diesem Krimi, erfreulich sind die humorvollen Dialoge der drei Damen vom Naschmarkt, deren Leben eine umfängliche Rolle spielt. Magdalenas Freundinnen Elvira und Sofia sind häufig abgelenkt, so dass Magdalena meist alleine ermittelt.

Ich mag es, wenn Geschichten in die Vergangenheit führen, auch wenn die nicht besonders ruhmreich ist.

Wer Krimis ohne viel Action, dafür aber mit ungewöhnlichen Ermittlern und viel Lokalkolorit mag, dem wird dieser Wiener Krimi gefallen.

Das Buch hat mich gut unterhalten.