Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Duftende Seifen im Rocksaum

Die Duftnäherin - Caren Benedikt

Die Duftnäherin
von Caren Benedikt

Bewertet mit 5 Sternen

Sie hörte, wie sich ihre Eltern stritten. Diesmal war es  anders, denn nur ihr Vater kam in die Hütte zurück.  Sie wartete auf ihre Mutter, doch die kam nicht. Am dritten Tag war sie dann hinter die Kirche geführt worden. Alle waren  versammelt: Der Vater, die Nachbarn. Sie standen vor einem Erdloch in welches dann der Haufen Erde gefüllt wurde.  Es kam ihr seltsam vor, und sie beschloss die Mutter zu fragen, wenn sie zurückkommen würde. Noch verstand sie nicht, dass sie sie nie mehr etwas würde fragen können.

1439 n. Chr. Drei Tage hatte sie Zeit. Gerade war sie noch dem Vorhaben ihres Vaters entkommen. Von den Bütteln war er abgeführt worden, weil er inzwischen zu vielen Leuten Geld schuldig war. Drei Tage, in denen sie sich einen Vorsprung sichern konnte. Schon lange hatte sie geplant irgendwann zu fliehen. Immer wieder hatte sie etwas Geld von ihrem Verdienst in der Schänke abgezweigt. Mit diesem ersparten Geld würde sie eine Zeitlang auskommen. Sie nahm ihr Bündel und ging. Unterwegs begegnete sie Jakob. Und sie wusste, dass er sie für etwas Geld verraten würde. Darum vertraute sie ihm an, dass sie nach Köln wolle. Jakob dachte sich, Anna sei schön dumm ihm zu vertrauen, doch Anna war alles andere als dumm. Sie hatte ihm eine falsche Stadt gesagt, denn sie wollte nach Bremen.

Auf ihrem Weg begegnete sie Gawein, der sie vor einem brutalen Mann rettete. Er nahm sie mit in seine Höhle in der er wohnte. Anna bot ihm an, mit ihr zu gehen, doch er wollte zunächst nicht. Darum zog sie am nächsten Morgen alleine los. Doch plötzlich tauchte er wieder auf und sie suchten Unterschlupf in einem Kloster. Sie brauchten neue Kleidung. Anna fertigte für die Mönche neue Kutten. Da sie schnell war, konnte sie dann auch für sich und Gawein Kleidung nähen. Gawin musste den Mönchen bei ihren Arbeiten helfen. Er war geschickt im Schnitzen und so bat der Prior ihn, eine große  Madonna zu schnitzen. Doch Anna wollte weiter und beschloss heimlich zu verschwinden. Nur Gawin wusste davon. Doch Bruder Hermannus erwischte sie und sperrte sie in ein Verlies. Anna ahnte nicht, warum….

 Dies ist der zweite historische Roman von Caren Benedikt. Es ist ein Buch, das nicht gleich von Anfang an spannend ist, doch die Spannung lässt trotzdem nicht lange auf sich warten. Als der Meier des Herrn zur Lippe, sie als sein Eigentum ansehen will, wird sie von Gawin gerettet, und die beiden können fliehen. Ab hier beginnt dann die Spannung zu steigen, sicher und stetig. Es hat mich dann gefesselt und nach den Vorfällen im Kloster mochte ich es eigentlich nicht mehr aus der Hand legen. Es hat mir sehr gut gefallen und ich kann es jedem Liebhaber historischer Romane weiterempfehlen.