Rezension

Dunkle Geheimnisse in der Adventszeit

Das Kalendermädchen -

Das Kalendermädchen
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4.5 Sternen

Packend wie immer mit Cliffhangern und Plottwists. Es kommen Weihnachtsstimmung, aber auch Grusel auf. Tragische Figuren bringen Emotionalität rein. Ein Buch zum Abschalten, Miträtseln und Weglesen.

Sebastian Fitzeks neuer Psychothriller DAS KALENDERMÄDCHEN entführt in eine düstere Vorweihnachtswelt voller Rätsel und Psychospielchen. Die forensische Psychologin Olivia Rauch sucht verzweifelt nach der leiblichen Mutter ihrer schwer kranken Adoptivtochter Alma und stößt dabei auf den Mythos des „Kalendermädchens“, der ihr eigenes Leben zunehmend bedroht. Olivia wird von dem hochintelligenten, mysteriösen Studenten Elias begleitet, und die Handlung nimmt in typischer Fitzek-Manier Fahrt auf: in kurzen Kapiteln und mit Cliffhangern, rasanten Zeiten- und Perspektivwechseln sowie Plottwists, die uns Lesern keine Pause gönnen.

Fitzek hat erneut FIGUREN zum Leben erweckt, die facettenreich und ambivalent sind – sie wirken durch ihre Ecken und Kanten menschlich und erzeugen Sympathie, auch wenn sie schwer durchschaubar bleiben. Zu den Hauptprotagonisten zählen zum Beispiel Olivia Rauch, eine Figur, die zwischen Rationalität und emotionaler Verletzlichkeit schwankt und Elias, einer Figur voller Widersprüche, die sowohl Hilfe als auch Bedrohung verkörpert.

Fitzeks SCHREIBSTIL ist, wie man ihn kennt: kurze Kapitel, zahlreiche Perspektivwechsel und ein atemloses Tempo. Die Handlung bleibt durchgehend spannend und zieht uns Leser automatischen in den Bann. Die dichte und düstere Atmosphäre sorgt für den psychologischen Nervenkitzel verstärkt.

Der SPANNUNGSBOGEN wird durch zahlreiche Plottwists verstärkt, einen als Leser bis zum Schluss im Dunkeln tappen lassen. Wie auch in seinen anderen Werken spielt Fitzek mit menschlichen Urängsten und dunklen Mythen. Auch wenn die Vielzahl an Wendungen manchmal überladen wirken kann, gelingt es ihm, seine Leser emotional einzubinden und immer wieder zu überraschen.

Mein FAZIT: Mit „Das Kalendermädchen“ greift Fitzek erneut ein Thema auf, das Realität und Mythos verschwimmen lässt. Der Thriller ist eine packende Mischung aus düsterer Legende, Verbrechen und familiären Konflikten. Das Buch spielt geschickt mit Ängsten und Emotionen und ist besonders für Fitzek-Fans ein Muss, die seine dramatischen Wendungen und intensiven Spannungsbögen lieben. Ein perfekt inszeniertes Psychospiel für alle, die die Adventszeit mal von ihrer dunklen, bedrohlichen Seite kennenlernen und erleben möchten ...