Rezension

„Dunkle Halunken“ ist anders als die Scheibenwelt-Romane

Dunkle Halunken - Terry Pratchett

Dunkle Halunken
von Terry Pratchett

London, 19. Jahrhundert: Der junge Dodger lebt als Tosher auf und unter den Straßen Londons. Als er eines Tages einer in Not geratenen jungen Frau hilft, fängt sein Leben an, sich zu ändern.

Terry Pratchett und die Scheibenwelt ist fast jedem Fantasy-Fan ein Begriff. Aber Pratchett schreibt nicht nur Geschichten über die Scheibenwelt. In „Dunkle Halunken“ entführt er seine Leser nach London. In London lebt Dodger, der sich als Tosher durchs Leben schlägt. Tosher suchen in der Kanalisation der Riesenmetropole nach Schätzen, werden meist nicht sehr alt und riechen etwas gewöhnungsbedürftig.
Gewöhnungsbedürftig war auch der Schreibstil dieses Romans. Es ist einfach ein ganz anderer Stil als ich ihn von den Scheibenwelt-Romanen gewöhnt bin und ich hatte auch am Anfang schwer damit zu kämpfen. Teilweise lag der Romane mehrere Wochen unberührt herum, bis ich mal wieder ein Kapitel lesen mochte. Erst als ich ¾ des Romans durchgelesen hatte, packte mich die Geschichte so, dass ich den Rest an einem Stück las.
Die Geschichte an sich ist nicht uninteressant. Auch hat Pratchett ein paar mehr oder weniger historische Persönlichkeiten in die Geschichte mit eingebunden, so dass es irgendwie schon Spaß machte, diese zu entdecken. Auch Dodger ist eine nette Hauptfigur, die mit seinem ehrlichen Denken und dem Glauben an das Gute durchaus die Sympathie des Lesers gewinnen kann. Trotzdem gewann er meine nur wenig. Sehr gut gefallen haben mir allerdings die Überschriften zu den Kapiteln. Das erste Kapitel heißt: Hier begegnen wir unserem Helden, und der Held trifft eine Waise im Sturm und lernt Mister Charlie kennen, einen als Schreiberling bekannten Herrn. Die Überschriften lassen immer darauf schließen, was in dem jeweiligen Kapitel geschieht, greifen aber der Geschichte nicht vor. Ich finde, sie klingen fast ein bisschen poetisch und haben mich sehr gut durch diesen Roman geleitet.

Fazit

„Dunkle Halunken“ ist anders als die Scheibenwelt-Romane. Natürlich war mir klar, dass ich keinen Scheibenwelt-Roman vor mir habe, aber dass der Stil dann doch so komplett anders ist, damit habe ich nicht gerechnet. Trotzdem ist „Dunkle Halunken“ eine gut geschriebene Geschichte, die den Leser in seinen Bann ziehen kann. Gerade wer über ein bisschen Hintergrundwissen verfügt, wird seine Freude haben, gewisse Parallelen zu anderen Geschichten zu finden.