Rezension

Durch den Hype habe ich wohl zu viel erwartet!

To All the Boys I've Loved Before - Jenny Han

To All the Boys I've Loved Before
von Jenny Han

Bewertet mit 3 Sternen

In „To all the boys I've loved before“ von Jenny Han geht es um Lara Jean, die leider unglücklich in den Freund ihrer Schwester verliebt ist. Sie kann es jedoch erfolgreich unterdrücken. Kritisch wird es erst, als irgendjemand all ihre Liebesbriefe an die Jungs in die sie mal verliebt war abschickt. Um dem Freund ihrer Schwester glaubhaft klar zu machen, dass sie nicht mehr in ihn verliebt ist, täuscht sie eine Beziehung mit Peter, einem anderen Jungen der einen ihrer Briefe bekommen hat, vor. Doch kann das gut gehen?

 

 

Der Schreibstil ist einfach & schnörkellos. Somit ist es passend für die Zielgruppe & die locker leichte Jugendgeschichte. Die Geschichte wirkt auch sehr nüchtern. Das könnte allerdings auch an der Übersetzung liegen. Dabei wird die Geschichte aus Lara Jeans Sicht erzählt.

 

Die Charaktere waren alle auf ihre Art sympathisch & ihre Handlungen, soweit sie erklärt wurden, verständlich. Trotzdem fehlte mir bei vielen etwas Besonderes. Einzig Kitty, Lara Jeans kleine Schwester hatte was Besonderes an sich. Ihre lebhafte & lustige Persönlichkeit hat mir jedes Mal Freude bereitet oder einen Lacher entlockt.

Lara Jean selbst wirkte weit jünger als sie tatsächlich war. Es hieß sie sei 16 Jahre alt, wirkte auf mich aber höchstens wie 14. Durch ihre Handlungen & Reaktionen schien sie sehr naiv, unerfahren & eben kindlich zu sein. Beispielsweise regt sie sich dermaßen über ein Gerücht auf, das sie in einem schlechten Licht darstellt, dass sie aufhört mit Peter zu reden, da er der angebliche Urheber dieses Gerüchts sein sollte. Doch sie hat weder mit ihm drüber gesprochen & ihn gefragt, noch begriffen, dass solche Gerüchte nun mal manchmal aufkommen, aber genauso schnell wieder vergessen sind & man drüber stehen sollte. Dadurch geht die Welt nicht unter. Ich hätte gedacht, dass man mit 16 bereits etwas lockerer mit so was umgeht. Das war jetzt aber nur ein Beispiel, dass mir aufgefallen ist. Dabei sollte man denken, dass sie durch ihre Position in der Familie älter wirkt. In der Familie trägt Lara Jean eine große Verantwortung, da sie keine Mutter hat & viele ihrer Aufgaben übernommenen hat. Trotzdem hat sie das nicht reifer wirken lassen.

Leider kamen bei mir auch die Gefühle & Beziehungen nicht rüber. Es hat auf mich nicht richtig gewirkt als würde Lara Jean es wirklich fühlen. Es fehlte etwas an Tiefe. Das liegt wohl an der Nüchternheit der Geschichte (was auch wie gesagt an der Übersetzung liegen könnte).

 

Der Plot ist irgendwie abgedriftet. Die Liebesbriefe & die Scheinbeziehung waren nur die Rahmenhandlung. Sie spielten nur am Rande eine Rolle. Es ging schnell um vollkommen andere Dinge. Die Scheinbeziehung zieht sich zwar durch, aber sie wird in den seltensten Szenen aus den Ausgangsgründen aufrechterhalten, sondern aus anderen. Es ging mir daher etwas zu wenig um diese Tatsachen, die in der Zusammenfassung eigentlich die Handlung auszumachen schienen. Manchmal habe ich den Sinn dieser Dinge nicht verstanden, da sie beispielsweise Josh aus dem Weg gegangen ist. Wieso war dann die Scheinbeziehung nötig? Lara Jean hat sich selten wirklich damit auseinander gesetzt was passiert ist, sondern ist meist den Problemen ausgewichen. Bis zur Katastrophe gegen Ende natürlich.

Das Ende war offen. Es schien einfach mitten in der Geschichte abzubrechen. Soweit ich das gehört habe ist das tatsächliche Ende dieses Buches eigentlich das erste Kapitel des nächsten Bandes. Das finde ich total unnötig. Wenn das Buch einem gefällt wird man auch den 2. Band lesen. Dafür muss man ein solches Ende nicht hernehmen. Die Geschichte ist einfach nicht abgeschlossen & dadurch wirkt das Ende einfach etwas sinnlos & unbefriedigend.

An sich ist die Geschichte ganz nett. Man kann kurzweiligen Spaß damit haben & es super dazwischen schieben. Es hat mich ganz gut unterhalten. Vielleicht habe ich einfach etwas zu viel erwartet, da der Hype sehr groß war.

 

 

Fazit: An sich war es kurzweilig & spaßig. Allerdings hat es mich leider kalt gelassen. Viele Umstände in dem Buch haben mir nicht ganz zugesagt. Alles in allem war es in Ordnung. Daher 3 Sterne!