Rezension

Durchaus gelungener Abschluss der Sternschnuppen-Reihe

Hoffnung auf Kirschblüten - Katrin Koppold

Hoffnung auf Kirschblüten
von Katrin Koppold

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach “Sehnsucht nach Zimtsternen” ist nun der vierte und letzte Band der beliebten und wirklich lesenswertenSternschnuppen-Reihe von Katrin Koppold erschienen.

In “Hoffnung auf Kirschblüten” geht es um Lillys Zwillingsschwester Mia, die nach einem Autounfall im Krankenhaus aufwacht. Obwohl sie im Beifahrersitz saß, fühlt sie sich schuldig, schließlich hat sie sich, kurz bevor das Auto gegen den Baum knallte, mit Rik gestritten. Dieser möchte Mia seither nicht mehr sehen.

So gibt sich Mia ihrem Kummer hin, während alle anderen sich auf die nahenden Weihnachtstage freuen. Eines Tages entschließt sie sich spontan dazu, nach Paris zu fahren und dort für einige Tage bei Fees Freundin Nina zu wohnen. In Paris möchte sie das Liebesschloss entfernen, welches sie gemeinsam mit Rik an eine der unzähligen Brücken angebracht hat.

Katrin Koppold gehört für mich absolut zu den besten deutschen Autorinnen, was Frauenunterhaltung angeht. Tatsächlich gefallen mir ihre Geschichten teilweise sogar besser als die mancher internationaler Bestseller-Autorinnen. Die Protagonistinnen, die Charaktere und die Handlungen drum herum sind nämlich authentisch, nah an der Realität einer “echten” Frau und sind weder allzu kitschig noch klischeehaft. Und neben der Liebe spielt auch die Familie eine ganz große Rolle – schließlich geht es in der Sternschnuppen-Reihe um vier Schwestern, welche charakterlich total unterschiedlich sind und so eben für genügend Handlungsstoff sorgen.

Mit Mia konnte ich mich in den bisherigen Geschichten immer am besten identifizieren, das hat sich zugegebenermaßen nach diesem Roman und dem besseren Kennnenlernen wieder ein wenig relativiert. Manchmal verhielt sich Mia etwas zu sprunghaft, zu naiv, zu sturköpfig – andererseits sind das jedoch wieder vollkommen normale Eigenschaften; “Macken”, die man als Frau eben hat. Insofern ist dieser Umstand eigentlich nur wieder positiv zu bewerten.

Auch Nina, die bereits in den früheren Büchern immer mal wieder auftaucht, hat mich durchaus positiv überrascht. Eigentlich kannte man sie stets als etwas eingebildete Freundin, doch im Laufe der Handlung bekommt man sie als Mias Gastgeberin durchaus einen besseren Einblick in ihr (Gefühls-)Beben und erfährt so einiges über sie, was einen durchaus überraschen könnte. Vincent und Noah als weitere wichtige Charaktere sind so verschieden wie Tag und Nacht und beide absolut sympathisch. Besonders den etwas eigenwilligen, dafür sehr lebensfrohen und immer gut gelaunten Vincent mochte ich gleich von Anfang an.

Selbstverständlich erfährt man auch im vierten Band wieder wie es den einzelnen Schwestern weiter erging. Da mir die Handlung von Lillys und Jakobs Geschichte noch so gut in Erinnerung war, hat es mich bei ihnen umso mehr erfreut, dass ich gleich nachlesen konnte, was bei den beiden nach dem “Ende” geschehen ist. Als Abschluss einer Reihe hätte ich mir allerdings ein etwas umfassenderes Ende gewünscht, wenn ich ehrlich bin.

Teilweise in Paris spielend, teilweise in München, sorgen nicht nur die Schauplätze in “Hoffnung auf Kirschblüten” für reichlich Abwechslung, auch die verschiedenen Charaktere tragen dazu bei. Wie auch schon die vorherigen Romane, kann ich auch diesen Roman nur empfehlen. Eine abwechslungsreiche und authentische Geschichte, ein lesenswerter ChickLit-Roman gänzlich ohne großartige Paris- oder Liebes-Klischees.