Rezension

Durchaus solide und unterhaltsam, aber es dauert etwas zu lange bis die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt

Endgame 02. Die Hoffnung
von James Frey

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Schlägt Klugheit Kraft? Die Spieler gehen in die nächste Runde! Zwölf waren auserwählt, aber nur neun haben überlebt. Das gnadenlose Spiel geht weiter. Nachdem Sarah den ersten Schlüssel gefunden hat, ist sie gemeinsam mit Jago nach London geflüchtet. Doch auch dort gibt es kein Entrinnen vor dem Feind, nur knapp entgehen sie einem Anschlag. Jago drängt Sarah, mit ihm nach Peru zu fliegen. Eine folgenschwere Entscheidung, denn Jagos Familie will, dass er Sarah tötet. Wird Jago sich für Sarah oder für Endgame entscheiden? Das Rätsel geht weiter! Welche Strategie ist die beste? Fußnoten und URLs führen zum Kryptorätsel im Internet!

Meinung:
Die Idee hinter Endgame finde ich ja immer noch total genial, auch wenn ich selbst nicht schlau genug für die Rätsel bin. Sowas in der Art könnte ich mir aber gerne auch nochmal eine Nummer leichter vorstellen und ich glaube, dass das auch ohne den großen Gewinn recht gut funktionieren würde. Jedoch habe ich hier wieder schnell mit meinen Rätselversuchen aufgehört und mich ganz auf die Geschichte und die Charaktere konzentriert.

Der gemeine Cliffhanger vom Vorgänger hat ja dazu geführt, dass ich unbedingt wissen wollte wer denn alles überlebt hat und wie es nun weiter geht.

Leider lag das Lesen des letzten Bandes ja schon eine Weile zurück und durch die hohe Komplexität der Geschichte sind mir auch nicht alle Zusammenhänge im Gedächtnis geblieben. Deshalb ist es etwas schade, dass der Autor kaum Erinnerungsstützen gibt und ich doch etwas gebraucht habe, um wieder in die Handlung zu finden. Ich musste die vielen verschiedene Figuren und ihre bisherige Rollen im Buch erst wieder neu zuordnen und mich in der verschlungenen Welt neu orientieren.

Da die Geschichte wieder Kapitelweise aus den verschiedenen Perspektiven erzählt wird und anfangs auch nicht besonders viel Neues passiert, klappt dies mit der Zeit aber ganz gut. Eigentlich sogar zu gut, denn es dauert echt lange, bis wirklich etwas Wichtiges passiert und die Grundgeschichte fortgeführt wird.

Damit will ich nicht sagen, dass dazwischen alles langweilig ist. Es gibt auch da durchaus wieder einiges an Action, einen noch etwas undurchsichtigen neuen Handlungsstrang und vor allem auch interessante Einblicke in die sonstige Welt, in der die Menschen nun mit einem zerstörerischen Asteroiden konfrontiert werden. Aber trotzdem war das nicht das was ich mir gewünscht hätte und so haben sich auch einige langatmige Szenen eingeschlichen.

Das Gute daran ist, dass die Spieler selbst dadurch etwas mehr Raum für Entwicklungen bzw. Offenbarungen bekommen haben. Denn nun hat man die Chance die Spieler etwas besser kennenzulernen und auch neue Seiten an ihnen zu entdecken. Vor allem Moral- und Gewissenfragen stehen dieses Mal ganz klar im Vordergrund und ich fand es spannend, wie sie von den einzelnen Figuren gelöst wurden.

Der Schreibstil ist auch dieses Mal eher etwas ungewöhnlich, nicht immer ganz einfach und manchmal ziemlich brutal, aber dafür nicht mehr ganz so distanziert wie im ersten Teil und er passt einfach zur Thematik.

Das Ende fand ich eigentlich wieder ganz gut. Als sich dann endlich alle auf die Suche nach dem nächsten Schlüssel machen nimmt die Spannung enorm zu und der Abschluss ist wieder extrem mitreißend und fordert neue Opfer.

Fazit:
Eine Fortsetzung, die zwar zu unterhalten weiß, aber doch etwas hinter dem Vorgänger zurück bleibt. Es hat mir einfach viel zu lange gedauert, bis sich die Geschichte wieder dem wirklich Wichtigem zuwendet und es wurden wieder mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet. Dennoch gibt es einige interessante Entwicklungen und vor allem das Ende ist wieder ziemlich genial und macht Lust auf den Abschluss der Reihe. Von mir gibt es solide 3,5 Sterne.