Rezension

Durchdacht

Der Sprung
von Simone Lappert

Bewertet mit 4 Sternen

Es geht nicht um einen Selbstmord, das wird ziemlich schnell klar: das Buch beschreibt unzählige Suizide, jeder ein bisschen anders. Es ist ein Leitmotiv, dass sich durch die Erzählung zieht. Ebenso wie die Farbe Grün.

Ich dachte in dem Buch geht es um eine Frau, die Selbstmord begehen und von einem Dach springen will. Tatsächlich ist sie aber mehr taktgebende Rahmenhandlung, als Mittelpunkt des Buches. Eine viel größere Rolle nehmen die Menschen um sie herum ein, die unmittelbar oder indirekt von ihrem Suizidversuch betroffen sind. Die Handlung springt zwischen ihren Leben hin und her und erzählt ihre persönliche Geschichte immer wieder ein Stück weiter. Es sind viele Personen – manchmal zu viele. Dann brauche ich wieder ein bisschen bis ich mich erinnere, wer sie waren und was ihnen passiert ist. Mitdenken muss man bei diesem Buch auf jeden Fall.

Abgesehen davon gefällt mir der Erzählstil des Buches. Es geht nicht um einen Selbstmord, das wird ziemlich schnell klar: das Buch beschreibt unzählige Suizide, jeder ein bisschen anders. Es ist ein Leitmotiv, dass sich durch die Erzählung zieht. Ebenso wie die Farbe Grün. Als ich das Buch zum ersten Mal sah, hatte ich mich über das Cover gewundert. Warum eine grüne Frau? Inzwischen verstehe ich es besser – auch wenn mir das Cover noch immer nicht gefällt. Die wichtigen Gegenstände in dem Buch sind zumeist grün. Die Farbe taucht immer wieder auf.

Das Ende hat mich dann aber etwas enttäuscht. Zwar bekommt jede Person seinen Schluss, aber der ist in der Regel offen und häufig unbefriedigend. Das finde ich etwas schwach, angesichts der Mühe, die sich mit dem Rest des Buches gemacht wurde.