Rezension

Durchgehend interessant

Der unschuldige Mörder - Mattias Edvardsson

Der unschuldige Mörder
von Mattias Edvardsson

Bewertet mit 4 Sternen

Zackarias Levin verliert durch die Zeitungskrise seinen Job und auch im Privatleben läuft es alles andere als rund, denn seine langjährige Lebensgefährtin trennt sich von ihm. Zack kehrt Stockholm den Rücken und zieht zurück zu seiner Mutter. In der schwedischen Provinz sind seine Chancen, einen gut bezahlten Job zu bekommen, allerdings noch schlechter. Da Zack vor Jahren  "Literarisches Schreiben" studiert hat, beschließt er, einen Roman zu schreiben. Das Thema ist auch schnell gefunden, denn sein ehemaliger Studienfreund Adrian wurde vor Jahren für den Mord an Autor Leo Stark verurteilt, obwohl dessen Leiche nie aufgetaucht ist. Zack ist davon überzeugt, dass Adrian unschuldig ins Gefängnis kam. Er beginnt zu recherchieren, was damals wirklich geschah und will endlich die Wahrheit ans Licht bringen....

 

Die Handlung trägt sich auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, die abwechselnd verwendet werden, zu. Der aktuelle Strang des Jahres 2008 beschreibt Zacks Nachforschungen und die Fortschritte, die sein Roman durch die angestellten Recherchen nimmt. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke in das Jahr 1996. Das Jahr, in dem Zack sein Studium begann,  seine Studienfreunde kennenlernte und gemeinsam mit ihnen auf den erfolgreichen, aber eher exentrischen Autor Leo Stark traf. Zunächst besinnt Zack sich auf seine eigenen Erinnerungen, doch bei seinen Recherchen stellt sich heraus, dass seine damaligen Freunde oft eine ganz andere Sicht auf die damaligen Ereignisse haben. Außerdem scheinen sie sich stark verändert zu haben. 

 

Durch die wechselnden Perspektiven wird das Interesse an der Handlung sofort geweckt. Genau wie Zack, stellt man sich die Frage, was damals wirklich passiert ist. Nach und nach trägt Zack verschiedene Puzzleteile zusammen, doch an welche Stelle sie gelegt werden können, bleibt lange im Dunkeln. Dadurch bleibt die Handlung durchgehend interessant und man wird zum Miträtseln angeregt. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint und das macht einen großen Reiz, der sonst eher gemächlichen Handlung aus. Wer auf spannende Cold-Case-Ermittlungen hofft, der dürfte enttäuscht werden, denn das hat dieses Buch nicht zu bieten. Da es aber auch als Roman deklariert ist, gibt es daran nichts auszusetzen. Denn die Handlung ist durchgehend interessant und die Auflösung wird erst ganz zum Schluss präsentiert. 

 

Ein durchgehend interessanter Roman, der durch überraschende Wendungen punkten kann.