Rezension

Durchgehend spannend und kaum vorhersehbar!

Helle und die kalte Hand - Judith Arendt

Helle und die kalte Hand
von Judith Arendt

Bewertet mit 4 Sternen

Helle Jespers leitet die Polizeistation in Skagen. Die Anzahl der Kollegen ist überschaubar und auch sonst geht es am nördlichsten Zipfel Dänemarks eher beschaulich zu. Das ändert sich allerdings abrupt, als in der Nähe der beliebten Wanderdüne Rabjerg Mile eine verschüttete Frauenleiche gefunden wird. Es scheint sich um eine Asiatin zu handeln, doch mehr lässt sich zunächst nicht herausfinden. Denn niemand kennt die Frau. Deshalb liegt der Verdacht nah, dass sie illegal im Land war. Doch Helle gibt nicht auf, sie setzt alles daran, mehr über die Frau und die qualvollen Umstände ihres Todes zu erfahren....

"Helle und die kalte Hand" ist nach "Helle und der Tote im Tivoli"  der zweite Fall für die sympathische Kommissarin Helle Jespers aus Skagen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Es wird zwar immer mal wieder kurz Bezug auf die damaligen Ereignisse genommen, doch dabei wird nicht zu viel verraten. Man kann den ersten Fall also auch nach der Lektüre des zweiten Bandes lesen, ohne sich die Spannung zu verderben. 

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es von Anfang an, das Interesse an der Handlung zu wecken. Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Zunächst ahnt man nicht, wie sich diese Stränge miteinander verknüpfen werden, doch nach und nach läuft alles schlüssig zusammen. Die Ermittlungen sind durchgehend interessant. Man stellt beim Lesen eigene Vermutungen an und hofft, den Hintergründen auf die Spur zu kommen. Dabei gibt es einige Wendungen, die dafür sorgen, dass der Krimi nicht so leicht zu durchschauen ist. Dadurch fiebert man mit und gerät früh in den Sog der Ereignisse. 

Der Schreibstil ist flüssig und äußerst angenehm lesbar. Judith Arendt beschreibt Handlungsorte und Protagonisten so lebendig, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein und die Ermittlungen zu beobachten. Helle Jespers wirkt sehr sympathisch und bodenständig. Es macht einfach Spaß, sie und ihre Kollegen zu beobachten und die spannenden Ermittlungen zu verfolgen. 

Ich habe bereits den ersten Fall mit Begeisterung gelesen und auch dieser Band konnte mich wieder durch lebendige Charaktere, authentisch beschriebene Handlungsorte und einen durchgehend spannenden Fall überzeugen. Ich hoffe deshalb sehr, dass Helle Jespers bald wieder ermitteln wird und werde ihr auf jeden Fall die Treue halten.