Rezension

Durchhalten lohnt

Eine Leiche zum Tee - Alexandra Fischer-Hunold

Eine Leiche zum Tee
von Alexandra Fischer-Hunold

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:

Eine Leiche zum Tee

ACHTUNG SPOILER!

Inhalt in meinen Worten:

Welche Rolle ein Kuchen spielen kann, kann man sich manchmal gar nicht vorstellen, er kann helfen Gemeinschaft zu erleben, er kann aber auch ein Leben nehmen und genau das ist in dieser Geschichte passiert. Ausgerechnet Amy´s Kuchen trägt dazu bei, das eine gewisse Lady die hochgradig auf Nüsse allergisch ist, stirbt. Dabei hat Amy doch gar keine Nüsse benutzt, wieso starb dann werte Dame. Das gilt es nun heraus zu finden. Wie gut das sie weiß wie man Klug denkt und eine Lösung finden kann, und wie gut das ihre Tante auch noch einen Criméclub in das Leben gerufen hat. Wer ist der Täter oder gibt es überhaupt einen Täter, das erfahrt ihr, wenn ihr das Buch lest.

 

Wie ich das Gelesene empfand:

Leider muss ich gestehen, das die ersten 70 Seiten des Buches für mich ein ziemlicher kurioser Ritt war. Die Sprache ist ziemlich verspielt, so wie es bei Kindern manchmal der Fall ist und Amy hat mich am Anfang durch ihre Art einfach nur genervt, ich war sogar schon fast so weit, das ich das Buch abbrach, doch dann kam es zu einer Wendung und meine Neugierde wurde immer größer, weswegen ich die Geschichte zu Ende gelesen habe und am Ende mich mal wieder fragte, warum dieses Mädchen – Amy so selbstverliebt und noch in einen Jungen verliebt ist, und wirklich ständig davon schreiben muss – nicht einfach mal die Klappe halten kann und mich nicht ständig mit seltsamen Übertreibungen zur Weißglut bringen muss, andererseits hat sie es aber drauf ihre Geschichte mir so zu erzählen, das ich sie auch nicht fallen lassen kann und deswegen auch ganz am Ende erst einmal erfahre was wirklich vorgefallen ist.

 

Schreibweise:

Dieses Buch ist aus den Augen von Amy erzählt. So erzählt sie mir was sie erlebte und was sie gerade tut, welche Wünsche sie hat, und was sie so besonders macht, auch der Ort wo sie lebt wird dadurch besonders. Hin und wieder war das dezent nervig und schwierig auszuhalten, dann war es aber auch einfach besonders.

 

Charaktere:

Es gibt Amy die auf eigene Faust ermittelt. Eine besondere Teegesellschaft die eine Tote zu beklagen hat und Finn, der Liebling von Amy. Warum, na weil sie ihn einfach klasse findet. Es gibt aber auch noch einen ganz besonderen Hund, den ich am meisten in mein Herz schloss.

Alle Charaktere stellen irgendwie Agatha Christi Figuren da, aber sind noch einmal komplett anders gestaltet als es bei der Autorin die ich anspreche der Fall ist, sie leben mehr im Hier und Jetzt. Der wahre Täter wird übrigens erst am Ende entdeckt und das finde ich klug gelöst, wenn auch die ein oder anderen Gedanken schon in seine Richtung gingen, wurden diese eigentlich permanent zerstreut, das fand ich toll.

Finn, der angehimmelte, ist gar nicht so nervig und anstrengend, es ist eher Amy die durch ihre Sprache ihn so anstrengend werden lässt.

 

Spannung:

Durch die Sprache wurde mir die Spannung etwas erschwert, letztlich ist es aber doch ziemlich spannend, wenn auch teilweise zu leicht oder zu verrückt gelöst worden. Gerade das Ende war ziemlich abgefahren und etwas zu sehr an den Haaren heran gezogen, das Finn gerade da auftaucht, wo er eigentlich gar nicht sein konnte und die Erklärung hierfür war etwas dürftig, aber für ein Kinderbuch genial gelöst.

 

Empfehlung:

Wenn ihr auf Geschichten wie Flavia de Luce steht, dann dürftet ihr mit Amy durch die Sprache doch vertraut sein, und auch wenn ihr verrückte Mädchen mögt die mal so gar nicht in das Schema X passen dann erst recht. Wenn ihr aber auf weniger typische Mädchengedanken aus seid, dann Achtung, den diese findet ihr in dieser Geschichte. Dafür trumpft die Geschichte aber mit anderen tollen Dingen, die ich euch empfehle, zu entdecken und kleiner Tipp versucht, selbst wenn ihr abbrechen mögt, durchzuhalten, es wird im Laufe der Zeit nämlich leichter und nicht ganz so verrückt wie der Anfang wirkt.

 

Bewertung:

Ein Buch das fast ein Abbruchkanditat für mich wurde, dann aber mit ganz viel Charme und Mut trumpfte. Zudem fand ich es toll, wie die Charaktere gestaltet waren, wie die Toten ihre Rollen erhielten und was eine besondere Dorfgesellschaft vorhanden war, deswegen ja ich gebe keine vollen Sterne, aber es gibt vier Sterne, wobei es fast nur drei waren, denn selten hat ein Buch mich am Anfang so genervt wie es hier der Fall war.