Rezension

Durchschnitt

Stimmen, 6 Audio-CDs - Ursula Poznanski

Stimmen, 6 Audio-CDs
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Wer einen soliden Krimi sucht, um sich die Zeit zu vertreiben, ist mit ‚Stimmen’ gut bedient.
Wer sich jedoch spannende Unterhaltung mit wirklichen Überraschungen sucht und vielleicht auch noch auf Protagonisten, die einem ans Herz wachsen, hofft, der wird wohl eher enttäuscht sein.

Gut, es ist die gekürzte Fassung, noch dazu eher unmotiviert von Andrea Sawatzki gelesen, aber die Tendenz ist für mich ziemlich klar:
Nachdem ‚Fünf’ mich restlos begeisterte und ich ‚Blinde Vögel’ schon eher bescheiden fand, empfinde ich ‚Stimmen’ schon fast als schriftstellerischen Tiefpunkt von Ursula Poznanski. Relativ einfallslos verlässt sie sich auf reißerisch aufbereitete psychische Erkrankungen mit entsprechenden Vorgeschichten, dazu noch das übliche private Geplänkel und unsympathische Gegenspieler.

Nur mit der ‚Auflösung’ konnte sie in meinen Augen punkten, das hat Spaß gemacht, weil es so gar nicht der Norm entspricht. Allerdings haben auch andere diese Tätergruppe im Auge, sodass es nur für den Moment neu ist. Gut, ich hätte ‚Stimmen’ nicht gleich nach ‚Engelskalt’ hören sollen.

Noch einen Satz zu Andrea Sawatski.
Sie liest das Buch runter, nahezu ohne überzeugende Emotionen und mit einer meiner Meinung nach zu mädchenhaften Stimme, die Beatrice Kaspary – als Hauptprotagonistin quasi ein Ich-Erzähler – wie eine Frau ohne Rückgrat erscheinen lässt, egal, was sie gerade tut. Dadurch fand ich einige Reaktionen eher unglaubwürdig und die Figur als solche unstimmig.

Fazit?
Solide Arbeit, jedoch wenig fesselnd, eher ein Durchschnittskrimi.