Rezension

Durchschnittlich

Ich bin der Zorn
von Ethan Cross

Bewertet mit 3 Sternen

Zuerst eine Anmerkung: Es handelt sich um eine Serie. Ich bin bei diesem Band eingestiegen, kenne also die Vorgängerbände nicht und musste mich auf die Andeutungen im Text zu vorigen Ereignissen verlassen.

Zum Inhalt: In einem Gefängnis-Experiment in Foxbury, USA erschießt ein Wächter mehrere Gefangene und zündet danach eine Bombe. Im Verhör gibt der Mann an, von einem Wahnsinnigen, der sich Judas nennt, dazu gezwungen worden zu sein. Dieser Judas sieht sich als größten Serienkiller aller Zeiten, wie Tagebuchaufzeichnungen belegen. Ein würdiger Gegner erscheint da der psychopathische und superintelligente Serienkiller Ackerman. Dessen Bruder Marcus arbeitet für die geheime Shepherd Organisation, die für solche speziellen, geheimen Missionen zuständig ist. Ackerman wird in das Gefängnis eingeschleust, während Judas weitere Spielchen mit den Ermittlern spielt...

Der Anfang war sehr spannend und mysteriös. Vor allem Ackerman erschien als Figur sehr faszinierend, aber auch Agent Marcus und seine Freundin und Kollegin Maggie. 

Das änderte sich allerdings leider im Verlauf des Thrillers: Marcus' Macken (Knochenknacken), Maggies pubertäre und hormonelle Aussetzer (anders kann ich das nicht umschreiben ohne zu spoilern) und Ackermans ewige Überlegenheit, Weitsicht und Unfehlbarkeit gingen mir nach einer Weile sehr auf die Nerven. 

Oftmals hatte ich zudem den Eindruck, dass Handlungslosigkeit und Kreativlosigkeit durch Brutalität und Actionszenen ersetzt wurden. Ebenso häufig kamen mir bestimmte Figuren, Szenen und Aussprüche von anderen Filmen und Büchern her zu bekannt vor, so dass man zeitweilig meinte, sich in einem billigen Abkllatsch von Serienkiller-Klassikern wiederzufinden (z. B. "Das Schweigen der Lämmer").

Der Erzählstil war für diese Art von Thriller in Ordnung, auch wenn teilweise die Übersetzung etwas holprig war. Im Großen und Ganzen war sie aber okay.

Mein Fazit: Insgesamt ist der Thriller eher guter Durchschnitt, da hatte ich von der Ankündigung her deutlich mehr erwartet. Gerade die zweite Hälfte konnte mich nicht mehr überzeugen, zusammen mit der gelungeneren ersten Hälfte sind es für mich noch 3 Sterne wert.