Rezension

Durchschnittlich....

Der Club
von Takis Würger

Bewertet mit 3 Sternen

Hans Stichler stammt aus einfachen Verhältnissen. Als ihm seine einzige Verwandte ein Stipendium für die Universität in Cambridge vermittelt und er als Gegenleistung dort ein Verbrechen aufklären soll, weiß er noch nicht, worauf er sich einlässt. Er schafft es, Mitglied im elitären Pitt Club zu werden. Doch hinter den schweren Türen dieses legendären Clubs wird Hans vor eine sehr prekäre Wahl gestellt….

Besagter Hans Stichler ist schon ein vom Pech und Unglück gebeutelter junger Mann. Schon früh verwaist, wächst er zunächst in einem katholischen Internat auf, ganz ohne familiäre Verbindungen zu seiner verbliebenen Tante, die als Professorin in Cambridge arbeitet. Zuwendung und Nestwärme sind ihm fremd. Seit frühester Kindheit ist er auf sich allein gestellt und hat daher Schwierigkeiten soziale Kontakte zu knüpfen.

Doch nach seinem Schulabschluss wird er genau dorthin beordert. Seine Tante besorgt ihm ein Studienplatz und Stipendium….einfach so. Doch Hans merkt schnell, dass hinter diesem Engagement etwas anderes steckt. Er soll in den sogenannten Pitt-Club, ein renommierter Boxclub der Universität eintreten und dort mysteriöse Machenschaften aufdecken. Dabei werden konkrete Verdächtigungen unter Verschluss gehalten. Hans weiß also gar nicht, wonach er suchen soll. Da unser Protagonist selbst ein begeisterter Boxer ist, dauert es auch nicht lange, dass dieser seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. Und voila….schon ist er drin im „Club“ ….

Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass der besagte Pitt-Club eine studentische Verbindung ist, wie es sie so zahlreich gibt an den Elite-Universitäten dieser Welt. Zu dieser Vereinigung hat nicht jeder Zutritt.  Hier gelten allein ein ordentlicher  finanzieller Hintergrund und/oder die richtigen, am besten namhaften Beziehungen. Nach außen hin werden brüderlicher Gemeinschaftssinn und wissenschaftliche und berufliche Förderung der Mitglieder zur Schau gestellt. Die Sitten und Bräuche innerhalb des „heiligen Bundes“ dagegen sind geheim und undurchsichtig….aus gutem Grund….

Takis Würger führt uns hinein in eine Welt voller Geld, Arroganz und Karriere-Seilschaften.

Die ausschließlich männlichen Mitglieder definieren sich über ihre reichen Familien. Der Boxclub ist für sie mehr Prestige als Sportclub. Es geht zwar natürlich um das Boxen und Gewinnen von Meisterschaften, aber alles in allem stärken die Siege hauptsächlich das persönliche Erscheinungsbild nach außen hin. Denn die Herren des Clubs fühlen sich als etwas Besseres als die üblichen Studenten und leben dies auch aus.

Diesem Roman liegt durchaus ein interessantes Thema zu Grunde. Dennoch konnte er mich nicht wirklich überzeugen.

Die Charaktere sind allesamt sehr stereotyp gezeichnet. Hier gibt es nur schwarz und weiß. Der Protagonist ist zwar eine sympathische Figur, wirkt aber die ganze Geschichte über recht blass und nichtssagend. Auch die Gegenspieler kamen sehr eintönig und farblos daher.

Natürlich war das eigentliche Verbrechen, dass schlussendlich aufgedeckt wird, ziemlich schlimm. Allerdings wurde die ganze Geschichte unendlich tröge und langweilig aufgebaut. Es gab keinerlei Widersprüche oder Dramatik. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin und hinterlies bei mir auch keine große emotionale Nachwirkung.

Den kurzen und prägnanten Schreibstil hingegen empfand ich als sehr angenehm.

„Der Club“ ist ein nettes Buch für zwischendurch ohne viel Tiefgang.

Einfach selber lesen und sich ein Urteil bilden….